Starke Leistung belohnt

Im dritten Anlauf feiert der HC Rychenberg den ersten Sieg in der Masterround. Das verdiente 7:5 gegen Köniz hilft in der Tabelle nicht, stärkt aber das Selbstvertrauen im Hinblick auf die Playoffs.

In der Unihockey-NLA kam es am Samstag zum Zusammenschluss an der Spitze. Weil es für drei der ersten vier Teams Niederlagen absetzte, befinden sich die Top 4 vor den abschliessenden zwei Runden innerhalb von zwei Punkten. Seinen Teil zu dieser Verschmelzung trug der HC Rychenberg bei, indem er den Tabellendritten Köniz mit 7:5 bezwang, und dies verdientermassen. Basis des Erfolges war ein sehr überzeugendes Startdrittel, das er aufgrund der Anzahl aufgelegter Torchancen zurecht mit 4:1 für sich entschied. Eine knappe halbe Stunde später, nachdem die Berner den Druck erhöht und – nicht unverdient, aber auch nicht richtig zwingend – ausgeglichen hatten, war die Mannschaft von Philipp Krebs zu einer starken Replik fähig. Mental scheint sich der HCR auf einem guten Niveau zu bewegen. Mit Blick auf die Playoffs eine wichtige Eigenschaft, umso mehr als das Heimrecht fürs Viertelfinal trotz des Sieges definitiv nicht mehr zu holen ist.

Sehr überzeugende erste zwanzig Minuten

Krebs hatte für das dritte Spiel der Masterround Umstellungen vorgenommen: Levin Conrad und Samuel Nussbächer tauschten ihre Verteidigungspartner und Pascal Kern übernahm den Platz des verletzten Patrik Dóža in der ersten Linie. Was der HCR dann im Startdrittel zeigte, war etwas vom Besten der laufenden Saison. Zum einen stand er in der Verteidigung so kompakt und konsequent, dass es dem Gegner sehr schwer fiel, nur schon den ersten Riegel zu durchbrechen. Es war daher wenig verwunderlich, dass Luca Locher, der zum zweiten Mal in Folge das Tor hütete, nur selten zu intervenieren brauchte. Zum anderen wussten die Winterthurer auch mit dem Ball einiges anzufangen, was eine Fortsetzung dessen war, was in den letzten Spielen immer öfter Realität wurde. Vor allem besassen sie die Gelassenheit und die Lösungen, wenn der Gegner situativ früh störte. Dadurch öffneten sich die Räume, was der HCR mehrfach zu erstklassigen Torchancen nutzte. Die Qualität mit und ohne Ball stimmte und ergab, dass Lochers Gegenüber Patrick Eder entschieden öfter im Brennpunkt des Geschehens stand, und sich viermal bezwingen lassen musste.

Von den Gästen war eine Reaktion gefordert und diese erfolgte auch. Sie brachten mehr Tempo in ihre Angriffe und intensivierten ihre Störarbeit. Für viel Torgefahr konnten sie dadurch zwar nicht sorgen. Der HCR verteidigte weiterhin kompakt und liess kaum etwas Nennenswertes zu. Was sich freilich änderte, war, dass die Winterthurer im zweiten Drittel viel seltener offensiv in Erscheinung traten als im ersten. Krebs erklärte warum: «Es dauerte, bis wir uns auf das Pressing eingestellt hatten. Uns fehlte in dieser Phase die Ruhe im Aufbau. In dieser Hinsicht müssen wir noch zulegen. Wir müssen lernen, solche Situationen zu unseren Gunsten auszunutzen und das 5:1, 6:1 und 7:1 folgen zu lassen.»

Starke Reaktion auf den Ausgleich

Stattdessen hiess es nach 49 Minuten 4:4 und der HCR sah sich um die Früchte seines starken Startdrittels gebracht. Wie er dann jedoch darauf reagierte, verdiente Respekt. Nicht die Gäste, die eigentlich das Momentum auf ihrer Seite hatten, waren es, die nun zulegten, sondern die Gastgeber. Sie fanden mit nunmehr zwei Linien einen zusätzlichen Gang und standen der erneuten Führung dreimal nahe, ehe Topskorer Michel Wöcke in der 51. Minute das wichtige und wegweisende 5:4 gelang. 25 Sekunden später doppelte Moritz Krebs mit seinem zweiten Tor nach und in der 56. Minute hätte Captain Nils Conrad um ein Haar für die Entscheidung gesorgt, doch fehlten dafür bei seinem zweiten Schuss an die Torumrandung innert kurzer Zeit wenige Zentimeter.

So blieb Köniz im Spiel, nahm drei Minuten vor dem Schlusspfiff den Torhüter vom Feld und kam, bei noch 63 zu spielenden Sekunden, zum Anschlusstor. Mehr gefährliche Aktionen liess der HCR in der Folge allerdings nicht zu und mit Conrads 7:5 14 Sekunden vor Abpfiff war die Suppe gegessen. Danach konnte Krebs ein positives Fazit ziehen: «Über ganze Spiel war unser Spiel mit Ball gut. Erfreulich war auch die Mentalität, die die ganze Mannschaft inklusive der Ausgewechselten an den Tag legte. Wichtig war aber auch, dass wir in der schwierigen Phasen ein gewisses Niveau hielten.» Hinzu kam, dass der HCR mit der stringent nachsichtigen, auf die bevorstehenden Playoffs hinweisende Arbitrage besser zurecht kam als der Gegner. Weiterhin für Stirnrunzeln sorgt hingegen das offensive «Specialteam». Schon die ganze Saison stellt dieses keine Waffe dar. Dies muss sich bis ins Viertelfinale ändern.

Matchbericht vs. Floorball Köniz

Autor: René Bachmann, der Landbote

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