U16A: Im Abschluss zu oft gesündigt

Dem HC Rychenberg misslingt der Einstieg in die Finalserie gegen Köniz mit einem 1:6. Die deutliche Niederlage täuscht indessen darüber hinweg, dass der HCR mindestens ebenbürtig war.

Aufopferungsvolle Lauf- und Kampfbereitschaft war dem HC Rychenberg im ersten Finalspiel gegen Köniz keinesfalls abzusprechen. Die Spieler von Martin Oesch stemmten sich vom An- bis zum Schlusspfiff mit allem, was ihnen an diesem Tag zur Verfügung stand, gegen die sich peu à peu abzeichnende Niederlage. Doch je länger die Partie dauerte, desto deutlicher wurde, dass die Messer dieses Mal zu stumpf waren, um die Wende doch noch erzwingen zu können. Vereinfacht lässt sich der Misserfolg in einem Satz erklären: Wer nur ein Tor erzielt, geht nicht nie, aber äusserst selten als Sieger vom Feld.

Wer die Tore nicht macht ...
Dass der HCR bereits nach zwei Minuten in Rückstand geriet, war Ausdruck davon, dass er in der Startphase etwelche Mühe bekundete, sich des erwarteten Pressings des Gegners zu erwehren. Nach rund fünf Minuten schaffte er es indessen sukzessive besser, sich zu befreien und konstruktiv nach vorne zu spielen. Und wie so oft in dieser Saison gelang es ihm auch gegen Köniz, das Geschehen mit Fortdauer der Partie immer augenfälliger zu dominieren. Geradezu erdrückend wurde das Übergewicht im Schlussdrittel, als eine Angriffswelle auf die andere folgte und das Tor der Berner unter Dauerbeschuss stand.

Dass es im Gegensatz zu anderen Gelegenheiten dieses Mal nicht gelang, das Steuer herumzureissen und den eingehandelten Rückstand wettzumachen, hatte mehrere Ursachen. Zuallererst gilt es die mangelnde Treffsicherheit und Kaltblütigkeit im Abschluss zu erwähnen. Beim Grossteil der aussichtsreichen Chancen gingen die Schüsse übers Tor oder landeten in einem Block respektive am Körper des Torhüters. Exemplarisch dafür sei jener schnelle Gegenstoss in Unterzahl zur Spielmitte erwähnt, als Nils Boman Robin Lor mustergültig freispielte, dieser zurecht direkt abzog, das weit offen stehende Tor aber knapp verfehlte.

Zweitens schien sich Köniz mit seiner physischen Zweikampfführung schon früh Respekt verschafft zu haben, sodass die Winterthurer im Angriff das Eins-gegen-eins lange zu selten suchten und in der Verteidigung häufiger als nötig verloren. Drittens machte Köniz die Räume in seiner Hälfte geschickt eng und liess dadurch den Angreifern wenig Raum und Zeit. Kam hinzu, dass Köniz sehr hartnäckig in seiner Blockarbeit war und sich im Schlussdrittel auch nicht für wiederholte Befreiungsschläge zu schade war. Und last but not least erwiesen sich die Berner ab dem zweiten Drittel als überaus effizient im Abschluss.

Alles in allem kann sich der HCR trotz der deutlichen Niederlage auf dem richtigen Weg wähnen. Er betrieb sehr viel Aufwand und vieles passte, nur belohnte er sich für seine grossen Anstrengungen nicht. Hätte er im Mittel- oder Schlussdrittel seine Chancen etwas besser genutzt und den Abstand verkürzt oder, was durchaus möglich war, gar wettgemacht, hätte die Partie ein ganz anderen Ende nehmen können. Doch das ist im Konjunktiv und es bleibt zu sagen: Solche Tage gibt es. Dumm nur, wenn es im Final passiert.

Autor: René Bachmann

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