U16A: Zuerst Klasse, dann Widerstandskraft bewiesen

Der HC Rychenberg vermag die Finalserie gegen Köniz mit einem Klasseauftritt und einer starken Willensleistung noch zu wenden und sich verdientermassen zum Meister aufzuschwingen.

Sechs Jahre nach dem U18-Meistertitel unter dem heutigen NLA-Trainer Philipp Krebs ist es dem HC Rychenberg endlich gelungen, die lange Durststrecke zu beenden. Während die U21-Mannschaft im Final gegen Zug noch hatte klein beigeben müssen, gelang es den U16-Junioren, sich in einer intensiven und zeitweise hochklassigen Serie mit 2:1 Siegen (1:6, 7:2, 4:3 n. Vrl.) gegen Köniz durchzusetzen. Es ist nach 2014 der zweite Meistertitel des HCR in dieser Altersstufe.

Ein Spiel fast wie aus einem Guss
Die Basis zu diesem Erfolg legte die Mannschaft von Martin Oesch am Samstag im Heimspiel. Für dieses hatte sich die Trainerstab einiges einfallen lassen, nachdem das Startspiel (zu) deutlich mit 1:6 verloren gegangen war. Linien wurden neu zusammengestellt und die Taktik gegen die starke erste Könizer Linie angepasst. Diese Massnahmen erwiesen sich als goldrichtig. Vor 367 Zuschauern lieferten die Winterthurer eine der besten, wenn nicht gar die beste Leistung der Saison ab. Auch der NLA-Trainer und andere prominente Klubmitglieder, die sich das Spiel nicht entgehen lassen wollten, fanden Gefallen am Auftritt.

An diesem besonders erwähnenswert war, wie geschickt und ruhig sich der HCR in der Regel dem Pressing der Gäste entzog und wie gut er im Angriff das Risiko-Chancen-Management handhabte. Die zwei besten Könizer Offensivwaffen, frühe Ballgewinne und Konter, erzielten dadurch bloss noch stark eingeschränkt Wirkung. Es war dementsprechend wenig verwunderlich, dass der HCR vom Anpfiff an Vorteile besass und sich diese bereits im Startdrittel auch im Resultat niederschlugen. Und wie so oft in dieser Saison traten diesmal wieder andere Spieler ins Scheinwerferlicht, was die Kadertiefe der Mannschaft unterstrich. Mit je zwei Toren und einem Assist waren dieses Mal das Verteidigerduo Marvin Ritzmann/Timo Sutter massgeblich daran beteiligt, dass der Vorsprung sukzessive wuchs und die geschlossene Teamleistung mit einem ungefährdeten 7:2-Sieg belohnt wurde.

Eine Frage der Mentalität
Dass es nicht möglich sein würde, die Glanzleistung keine 24 Stunden später zu wiederholen, war von Vornherein klar. Erwartungsgemäss sorgte die – vor allem geistige – Müdigkeit dafür, dass die «Belle» nur wenige spielerische Aha-Erlebnisse bot und vorrangig als Kampfspiel daherkam.

Lange Zeit sah es danach aus, als könnten die Berner das bessere Ende für sich beanspruchen. Zwei Faux-pas in der Hintermannschaft des HCR, die sie in der 3. und 28. Minute gekonnt auszunutzen verstanden, brachten sie bis zur Spielhälfte mit 2:0 voran. Diesem Rückstand rannten die Winterthurer in der Folge hinterher, was angesichts des sehr tief stehenden Gegners und der drohenden schnellen Gegenstösse ein ausgesprochen kniffliges Unterfangen war.

Doch die Mannschaft von Martin Oesch besass neben der spielerischen eine weitere Qualität, um sich der drohenden Niederlage entgegenzustemmen: Die Mentalität, das «Mindset». Mit nie nachlassender Kampfkraft und Überzeugung belagerte der HCR das Könizer Tor und liess sich von nichts und niemandem stoppen. Topskorer Marc Peter brachte sein Team vorerst mit zwei Anschlusstoren auf Schlagdistanz und als die Zeit zu verrinnen drohte, sorgte Robin Lor 16 Sekunden vor dem Schlusspfiff für den erlösenden Ausgleich.

Auf Könizer Seite waren die Augen danach leer, während die Winterthurer vor Tatendrang sprühten. Es war daher keine Überraschung, dass sich der HCR in der nötig gewordenen Verlängerung durchzusetzen verstand. Nicola Parpan vollendete einen Lauf über fast das ganze Spielfeld mit einem präzisen halbhohen Schuss ins weite Eck und brachte damit den zweiten Titel der Saison unter Dach und Fach. Vor der Meisterschaft war gleichenorts bereits der Cup – gegen denselben Gegner – eine Beute der Winterthur geworden.

Autor: René Bachmann

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