Zwei Wochen nach der herben Enttäuschung gegen Chur bieten sich dem HC Rychenberg zwei Chancen zur Rehabilitation. Am Samstag steigt er gegen die Jona-Uznach Flames in den Cup-Wettbewerb ein, am Sonntag misst sich das Team von Philipp Krebs in der Meisterschaft mit Thun.
Es ist ein Wochenende mit zwei auf dem Papier ausgezeichneten Gelegenheiten, die gegen Chur in der zweiten Hälfte schmerzlich vermisste Treffsicherheit zurückzugewinnen. So wartet im Cup-Sechszehntelfinal mit Jona «nur» ein Erstligist. Routinier Moritz Schaub warnt indes vor Überheblichkeit: «Wir mussten in der letzten Saison erkennen, dass in der 1. Liga gute Mannschaften dabei sind.» Damals mühte sich der HCR gegen InnerSchwyz zu einem 4:2-Sieg. «Jenes Spiel war uns eine Lehre. Wir müssen dieses Jahr noch mehr für den Sieg tun, Jona unser Spiel aufdrücken und es nie in Euphorie geraten lassen.»
An Ehrgeiz sollte es zumindest den älteren Winterthurern nicht mangeln, schliesslich geht es in Jona gegen zwei ehemalige Weggefährten: Cheftrainer Jukka Kinnunen und sein Assistent Dominik Heller waren einst langjährige Stützen beim HCR. Bei Jona verfügen die beiden über ein junges, mutiges und kämpferisches Team, erklärt Schaub. Und er weiss, was ihn und seine Mitspieler erwarten wird: «Es wird ein typisches Cupspiel werden. Ich erwarte einen Gegner, der nicht aufgibt und bis zur letzten Sekunde kämpft.» Vor und nach dem Spiel freut sich Schaub aber besonders auf das Wiedersehen mit Heller: «Er war bei meinen ersten Schritten in der NLA als einer der Routiniers dabei.»
Solch enge Bande bestehen mit Thun nicht. Identisch mit dem Vortag bleibt jedoch die Ausgangslage: Der HCR steigt auch in dieses Spiel der siebten Meisterschaftsrunde als klarer Favorit. Alles andere als drei Punkte wäre ein heftiger Rückschlag, konnten die Berner doch bislang noch keinen einzigen Punkten ergattern und bilden daher die rote Laterne. Schaub gesteht, noch nicht allzu viel von Thun gesehen zu haben, glaubt aber zu wissen, wo dieses der Schuh drückt: «Es ist ein junges, kämpferisch starkes und schussstarkes Team. Die Tore sind sehr breit über die ganze Mannschaft verteilt. Es fehlt aber ein Skorer.» Vor allem der Abgang des tschechischen Internationalen David Šimek hinterliess eine grosse Lücke.
Im Wissen darum, dass der HCR an einem guten Tag jedem Gegner sehr gefährlich werden kann, an einem schwachen aber auch gegen jeden seine liebe Mühe hat, gibt Schaub die Marschroute gegen Thun vor: «Es wird vieles im mentalen Bereich entschieden. Wir müssen von Anfang an bereit sein, unser Spiel durchziehen, effizienter im Abschluss sein und unsere Stärken ausspielen, egal was auf dem Feld gerade passiert ist.»
Autor: René Bachmann