Wiler und Ersigen sind zwei Berner Kleinstgemeinden im ländlichen Teil des Kantons mit zusammen gerade einmal 3'000 Einwohner. Dass die beiden Dörfer gleichen Namens in der Schweiz und darüber hinaus eine gewissen Grad an Bekanntheit erlangt haben, verdanken sie ihrem Unihockeyclub. Wiler, wie der Verein der Einfachheit halber genannt wird, war während einigen Jahren die «Equipe à battre» im Schweizer Unihockey und hinterliess auch auf internationalem Parkett seine Spuren. Dass sein Aushängeschild seine Spiele in Zuchwil und Kirchberg austrägt, tut dem gewachsenen Renommée der Dörfer keinen Abbruch.
Vom einstigen Ligadominatoren um Vereinslegende Matthias Hofbauer sind inzwischen nur noch der mittlerweile 38-jährige Finne Tatu Väänänen und Trainer Thomas Berger übrig geblieben. Andere wie Väänänens Landsmann Joonas Pylsy, der Ostschweizer Marco Louis und Deny Känzig erlebten die überaus erfolgreichen Zeiten zu Teilen mit.
Der Umbruch ist also weit fortgeschritten und er scheint ziemlich erfolgreich zu verlaufen, mischen die Berner doch nach gut der Hälfte der laufenden Saison im obersten Tabellenviertel mit. Dennoch, Wiler ist nicht mehr ganz so stark wie zu besten Zeiten. Vor allem die Torproduktion fällt dem verjüngten Team entschieden schwerer. Die Defensive hingegen ist, wie unter Berger nicht anders zu erwarten, weiterhin eine Zierde. 41 Gegentore in 13 Runden ist ein mehr als guter Wert und der klar beste der Liga.
Nichtsdestotrotz darf sich der HC Rychenberg am Samstag berechtigte Hoffnung auf den einen oder anderen Punktgewinn machen, ist die NLA doch so ausgeglichen wie selten zuvor und kann fast jeder jeden bezwingen. Voraussetzung für ein Erfolgserlebnis ist eine Leistung im gehobenen Bereich, also eine überzeugende wie zuletzt gegen GC und keine enttäuschende wie gegen Uster. Das hoffentlich trotz widrigen Umständen wieder zahlreich erscheinende Publikum könnte das Zünglein an der Waage spielen und dem HCR helfen, sich Luft im Strichkampf zu verschaffen.
Autor: René Bachmann