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Waldkirch-St. Gallen
3:7
HC Rychenberg Winterthur
0:11:42:2
16. Januar 2021 / 18:00

NLA will und muss sich steigern

Unter diesem Gesichtspunkt erlebte der HC Rychenberg ein gutes, jedoch kein optimales letztes Wochenende. Er setzte sich in zwei Heimspielen durch, sicherte sich gegen Langnau und Sarnen fünf Zähler und kletterte auf den angestrebten sechsten Platz. Der in seiner Entstehung unnötige und in letzter Sekunde erlittene Punktverlust gegen die Emmentaler gab dem Wiedereinstieg aber eine bittere Note und es ist zu hoffen, dass nicht dieser eine Punkte in der Endabrechnung fehlen wird.

Auch spielerisch sei noch längst nicht alles nach ihrem Gusto verlaufen, erklärt Trainer Philipp Krebs. Er sieht für die nächsten anstehenden Partien noch einiges Steigerungspotential: «Wir wollen an diesem Wochenende sicher besser spielen als am letzten. Was die Punkte betrifft, ging die Ausbeute in Ordnung. Unser Spiel war jedoch noch nicht so gut, wie wir das haben wollen.» Es mangelte an allen Ecken und Enden ein wenig. So fehlte zum Beispiel noch das Selbstverständnis, sich von sich ändernden Konstellationen nicht irritieren zu lassen. Genauso war die Defensive noch nicht so kompakt und stabil wie gewohnt, vor allem gegen Langnau. Und nicht zuletzt gelang es auch noch zu selten, reelle Torchancen zu erspielen, wenn sich der Gegner defensiv sortieren konnte. Angesichts der fehlenden Matchpraxis waren all dies Defizite freilich nicht weiter verwunderlich.

Das Ziel sind zwei Siege

An diesem Wochenende wird nun die nächste Doppelrunde folgen. Dass es nach der dreimonatigen Unterbrechung nun Schlag auf Schlag geht, veranlasst Krebs zum Kommentar: «Es ist natürlich eine intensive Zeit. Vier Partien innert acht Tagen ist cool, aber auch anstrengend.» Seine Mannschaft tritt am Samstag erstmals seit drei Monaten (inklusive Testspiele) auswärts an, bei Waldkirch-St. Gallen, und misst sich am Sonntag zuhause mit Köniz (17 Uhr, Axa-Arena). Zwei Gegner, gegen die der HCR mindestens gute, wenn nicht gar ausgezeichnete Leistungen bringen muss, will er sich durchsetzen und seinen sechsten Platz erfolgreich verteidigen. «Wir sind uns der Bedeutung der beiden Spiele bewusst», erklärt Krebs, «und bereiten uns dementsprechend gut darauf vor.» Und er rechnet sich reelle Siegchancen aus: «Es sind zwei Topgegner, aber auch zwei Gegner, die wir schlagen können, falls wir unser Spiel durchziehen werden. Wir wollen unbedingt zweimal gewinnen.» Für dieses hohe Ziel steht ihm nach reihum bestandenem Coronatest der gesamte Kader zur Verfügung.

Vor allem gegen die Ostschweizer wäre ein Erfolg ausgesprochen wichtig, denn diese sind direkte Konkurrenten um einen Platz in der Masterround und liegen bloss zwei Zähler oder – nach dem massgeblichen Koeffizienten – 0.285 Punkte hinter den Winterthurern. Und die Resultate Waldkirchs vor einer Woche lassen erahnen, dass es den Neustart gut hinbekommen hat. In Uster gabs einen deutlichen Sieg und bei Titelanwärter GC eine knappe Niederlage. Für Krebs ein untrüglicher Fingerzeig: «WaSa hatte anfangs Saison etwas Zeit gebraucht, bis es sich gefunden hatte. Beim Restart machte es aber einen sehr stabilen Eindruck.» Mit dem Team des Ex-Internationalen Armin Brunner scheint im Kampf um die Ränge der oberen Tabellenhälfte sehr ernsthaft zu rechnen sein.

Gar hervorragende Chancen auf einen Platz an der Sonne besitzt Köniz. Mit einem Punktekoeffizienten von 2.33 und durchschnittlich über sieben erzielten Toren befindet sich die Mannschaft des Finnen Jyri Korsman in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze auf Rang 3. Wie der HCR hat auch Köniz zum Neustart fünf Punkte geholt. Damit dürfte ihm die Teilnahme an der Masterround unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen sein. Auch wenn es ein Jahr her ist, dass der HCR mit Köniz die Klingen gekreuzt hat, kennt Krebs die Ursache: «Sie spielen in dieser Saison sehr stabil, stabiler als andere Jahre.» Wesentlich dazu beigetragen hat, dass der zuvor schon gut besetzte Kader mit dem international erfahrenen Zweiwegcenter Manuel Engel geschickt verstärkt wurde.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

NLA bleibt auf Masterround-Kurs

Mit drei Niederlagen war der HC Rychenberg in die Saison gestartet. Unterbrochen von einer dreimonatigen coronabedingten Pause hat das Team von Philipp Krebs seither sechs Siege in Folge aneinandergereiht, sich dabei 16 von 18 möglichen Punkten unter den Nagel gerissen und sich auf den fünften Platz hochgearbeitet. Einen Beweis für die gute Vorbereitung auf den vor einer Woche erfolgten Neustart lieferten die Winterthurer an diesem Wochenende. Am Samstag gewannen sie beim direkten Konkurrenten Waldkirch-St. Gallen verdientermassen mit 7:3 und am Sonntag setzten sie sich gegen die Spitzenmannschaft Köniz mit 7:6 nach Verlängerung durch.

Gemein hatten die beiden Erfolge, dass der HCR die Partien jeweils mit einem sehr überzeugenden Mitteldrittel in die gewünschte Richtung lenkte. Der Modus und die teils überraschenden Ergebnisse sorgen jedoch dafür, dass die avisierte Teilnahme an der Masterround mit dem zweiten erfolgreichen Wochenende seit dem Neustart noch nicht in trockenen Tüchern ist. Die Anzahl der Konkurrenten dürfte sich reduziert haben. Weitere Erfolgserlebnisse sind jedoch in der verbleibenden zwei Qualifikationsrunden vonnöten.

Im Mitteldrittel die Entscheidung herbeigeführt

In St. Gallen entwickelte sich in den ersten Minuten ein intensives, aber hochgradig nervöses Spiel. Das überraschte insofern nicht, als beide Teams gerne schnelle Gegenstösse fahren. Weil diese in der Anfangsphase jedoch in der Mehrzahl von Mängeln in der Ballannahme geprägt waren, versandeten erfolgsversprechende Aktionen wiederholt noch vor dem Abschluss. Es war dann Rychenbergs Captain Nils Conrad, der seinem Team vor Augen führte, dass Geduld und Risikooptimierung zielführender sind als wildes Hawaii-Unihockey. Dies beherzigend gewann der HCR nach rund zehn Minuten immer mehr die Oberhand, im ersten Abschnitt vorerst nur andeutungsweise, was aber doch in der 18. Minute mit Ryan Neubauer NLA-Torpremiere belohnt wurde, ab dem Mitteldrittel sehr überzeugend.

Diese kontinuierlich Steigerung bekam der Gastgeber zu spüren. Auf der einen Seite schirmte der HCR seine Zone ausgezeichnet ab und überzeugte mit seinem Backchecking. Auf der anderen Seite liess er sich auch vom situativ forschem Pressing des Gegners nicht ins Bockshorn jagen, sondern löste sich stattdessen kontrolliert, abgeklärt und couragiert aus der Umklammerung. Und war die erste gegnerische Linie erst einmal überwunden, besassen die Winterthurer oft das Tempo und gleichzeitig die Besonnenheit am Ball, um den sich bietenden Raum für gelungene Kombinationen zu nutzen. Michel Wöcke zweimal, Patrik Dóža und Neubauer münzten zwischen der 23. und 34. Minute vier der so erarbeiteten Chancen in Tore um. Dass der HCR dazwischen ein sehr unglücklich zustande gekommenes Eigentor und damit erstmals nach über 93 Minuten wieder einen Gegentreffer konzedieren musste, brachte ihn nicht vom eingeschlagenen Weg ab.

Im Schlussdrittel versuchte Waldkirch mit Spielerwechseln und taktischen Anpassungen nochmals alles, um den Viertorerückstand wettzumachen, doch hielt der HCR die Kontrolle über das Geschehen mit allen drei Linien weiterhin fest in seinen Händen. Einziger grundlegender Kritikpunkt am Auftritt der Winterthurer blieb, dass sie im Powerplay nach wie vor viel Luft nach oben haben. Seit dem Neustart der Meisterschaft waren sie noch nicht auf die Tore der Überzahlformation angewiesen, doch könnte sich dies in den kommenden Partien ändern.

Jonas Lutz mit vier Toren Matchwinner

Wie bereits tags zuvor benötigte der HCR auch gegen Köniz einige Zeit, um zu seinem Spiel zu finden. «Wir agierten mit dem Ball zu ungeduldig und zu wenig konkret», erklärte Krebs, «und liessen uns immer wieder in jene Zonen zwingen, in denen uns Köniz haben wollte.» Dadurch konnte sich sein Team nie festsetzen und es musste sich mehrheitlich um defensive Belange kümmern. Die Berner wussten jedoch mit ihrem gehäuften Ballbesitz genauso selten, die gegnerische Defensive aufzubrechen. Das 1:1 zur ersten Pause widerspiegelte die beiderseits geringe Anzahl verheissungsvoller Torchancen und ging daher in Ordnung.

Im ähnlichen Stil ging es vorerst im Mitteldrittel weiter. Erst kurz vor Spielmitte begann sich die Gemengelage sukzessive leicht zu ändern. Dem HCR gelang es von da an immer öfter, Bälle abzufangen, so öfter offensiv in Erscheinung zu treten und sich auch mal festzusetzen. «Wir liessen hinten wenig zu», lobte Krebs seine Spieler, «und kamen vorne ab dem zweiten Drittel zu unseren Chancen.» Die logische Konsequenz daraus war, dass der – kurz zuvor eingehandelte – Rückstand bis zur 38. Minute mehr als wettgemacht werden konnte und der HCR nicht unverdient mit 4:2 in Führung ging.

Dass Köniz kurz vor der zweiten Pause noch auf ein Tor herankam, war unnötig, irritierte das Heimteam jedoch nicht. Vielmehr erhöhte es bis zur 48. Minute auf 6:3 und schien auf bestem Weg zum Sieg. Erst recht weil dem Gast in der Folge wenig einfiel und der HCR sich auch weiterhin die besseren Chancen erspielte. Ein Könizer Doppelschlag aus heiterem Himmel brachte in der 53. Minute jedoch nochmals Spannung in die Partie. Und 63 Sekunden vor dem Schlusspfiff retteten sich die Berner noch in die Verlängerung. In dieser sorgte der vierfache Torschütze Jonas Lutz auf optimales Zuspiel Dóžas für die Entscheidung.

Aufgrund des Spielverlaufs muss der HCR von einem verlorenen Punkt sprechen. «Ein 6:3 nach 52 Minuten müssten wir nach Hause bringen», erklärt Krebs, «zumal wir die eine oder andere Möglichkeit besassen, um den Sack zuzumachen, als Köniz mehr riskieren musste.» Dennoch konnte er mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein, gerade auch in mentaler Hinsicht: Nach dem 1:2 und dem 6:6 «zeigten wir wieder eine tolle Mentalität. Und vor der Verlängerung war auf der Bank zu spüren, dass die Spieler diesen Sieg unbedingt wollten.» Eine Geisteshaltung, die auch in den kommenden Runden gefragt ist.

Matchtelegramm vs. UHC Waldkirch-St.Gallen

Matchtelegramm vs. Floorball Köniz

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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