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UHC Alligator Malans
5:4
HC Rychenberg Winterthur
0:01:14:3
10. März 2021 / 20:00

HCR gilt gegen Malans als Aussenseiter

Der HC Rychenberg hat wechselhafte zwei Monate seit der Wiederaufnahme der Meisterschaft hinter sich. Zuerst, als es darum ging, die Teilnahme an der Masterround und damit an den Playoffs unter Dach und Fach zu bringen, demonstrierte die Mannschaft von Philipp Krebs, eine verschworene Einheit und zu überzeugendem Unihockey fähig zu sein. Fünf Siege in sechs Runden waren ein unzweifelhafter Beleg für die erfreulichen Fortschritte gerade auch in der coronabedingten Pause. In den drei Wochen seither ist der vormalige Schwung jedoch etwas verloren gegangen. Die Winterthurer hatten in der Zwischenrunde der Top 6 immer wieder lichte Momente, so etwa beim Sieg gegen Köniz oder der zwar verlorenen, aber klar überlegen geführten Partie in Zug. Was ihnen indes abging, war die unabdingbar nötige Stabilität über sechzig Minuten und das konstante Abrufen der vollen Leistungsfähigkeit von Spiel zu Spiel.

Krebs zeigt sich selbstkritisch: «Dass wir nach der Qualifikation auf dem sechsten Platz lagen, war in etwa das, was wir mit diesem Kader erreichen mussten – mit Manninen. Dass wir dies auch ohne ihn schafften, spricht für uns. Unsere Leistungen in der Masterround entsprachen dann aber nicht unseren Ansprüchen.» Zurückzuführen sind diese erheblichen Schwankungen in der Masterround zumindest in Teilen auf das tiefe Durchschnittsalter der Mannschaft. So werden, lässt man die nach drei Partien abgebrochenen letzten Playoffs aussen vor, mit Torhüter Luca Locher, den Verteidigern Tim Aeschimann, Levin Conrad, David Foelix, Niklas Rutz und den Stürmern Yannic Fitzi, Daniel Keller, Moritz Krebs, Ryan Neubauer, Kimo Oesch, Severin Ott, Noah Püntener zwölf NLA-Playoff-Neulinge dabei sein.

Diese Unerfahrenheit, aber auch die Tabelle machen den HCR in der am Mittwoch startenden Viertelfinalserie (best of 7) gegen das ausgesprochen routinierte Malans zum Aussenseiter. Keinen grossen Wert misst Krebs jedoch bei, dass sein Team in dieser Saison beide Direktbegegnungen gegen die Bündner verlor: «Malans geht sehr oft ins Pressing. Wenn man vorher und nachher anders spielt, dann hat man zum Teil Mühe, sich darauf einzustellen. Das offenbarte sich in unserem Rückspiel. In einer Serie ist das etwas ‹einfacher›. Da können wir uns vollumfänglich auf das Unihockey einlassen, das der Gegner spielt.»

Krebs rechnet sich gegen den Tabellenzweiten nach der Masterround reelle Chancen für den Aufstieg ins Halbfinale aus; sofern es sein Team schafft, an seine Grenzen zu gehen, kombiniert mit einem passenden Gameplan: «Wir brauchen neben der Mentalität, der defensiven Stabilität und dem Blockverhalten auch die nötige Effizienz im Abschluss. Wir werden nicht dreimal mehr Chancen haben als Malans, sondern vielleicht ein, zwei weniger.» Sein Captain Nils Conrad stösst vor der Reprise der letztjährigen Viertelfinals ins selbe Horn: «Malans ist eine komplette Mannschaft. Es spielt offensiv wie defensiv sehr starkes Unihockey. Trotzdem müssen wir uns nicht vor ihnen verstecken, denn wir haben auch letztes Jahr gezeigt, dass wir Malans in den wichtigen Spielen schlagen können. Unser Ziel muss sein, sie mit unserem Spiel möglichst gut zu ‹challengen›.» Besser als bisher funktionierende Special Teams könnten dabei eine grosse Hilfe sein. Letztlich geht es Krebs allerdings in erster Linie darum, dass seine Mannschaft jedes Mal die bestmögliche kollektive Leistung abrufen kann. Reicht diese nicht für den Vorstoss ins Halbfinal, kann den Spielern kein Vorwurf gemacht und konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Genügt sie dieweil, umso besser.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

Dem Startsieg (nur) nahe

Der HC Rychenberg ist im ersten Playoffspiel nah dran, dem Favoriten Malans ein Bein zustellen. Zwei Gegentore in der vorletzten Minute verhindern aber den in Griffnähe befindlichen Auswärtssieg.

In den letzten zwei Runden der Masterround hatte der HC Rychenberg nicht zu überzeugen vermocht. 95%-Leistungen, wie Trainer Philipp Krebs erläuterte, reichen in der ausgeglichenen NLA nicht. In der ersten Partie der Viertelfinal-Playoffserie gegen Malans konnten seine Spieler den Schalter aber wieder umlegen, weshalb sich gegen den Zweiten der Masterround ein bis zum Abpfiff spannendes Spiel entwickeln konnte. Über 59 Minuten lang lag keine der beiden Mannschaften je mit mehr als einem Tor in Führung. Erst ein «Empty Netter» Malans' machte dem ein Ende. Der HCR kam zwar in der Schlussminute nochmals auf 4:5 heran, zu mehr reichte es ihm aber nicht mehr. Es ist den Winterthurern zu wünschen, dass sie sich ob der verpassten Chance nicht dereinst noch grün und blau ärgern müssen.

Defensiv stabiler, offensiv zu wenig clever

In dieser Saison lag beim HCR das Hauptaugenmerk auf der Variabilität im Spiel mit Ball. Die Fortschritte waren offensichtlich, doch litt unter dieser Priorisierung etwas die Stabilität der Defensive. Für das erste Viertelfinalspiel war es daher nötig, die Kernkompetenz nochmals vertieft anzugehen. Wie die ersten zwei Drittel zeigten, war diesem Unterfangen zumindest teilweise Erfolg beschieden. Dies manifestierte sich darin, dass die Winterthurer einerseits vermeiden konnten, wie zuletzt gegen GC frühe Gegentore einstecken zu müssen. Andererseits passte die Intensität und die Zuordnung wieder besser, sodass sich das favorisierte Heimteam vierzig Minuten lang nur wenige gute Torchancen erarbeiten konnte.

Freilich waren diese noch etwas häufiger als die aussichtsreichen Abschlussversuche der Winterthurer. Sie bewiesen zwar viel Geduld im Aufbau, trugen dem Ball mehr Sorge und liessen sich auch nur in Ausnahmefällen vom Malanser Pressing irritieren. Sie fanden jedoch zu selten den Weg vor das gegnerische Tor und konnten sich in den ersten vierzig Minuten auch kaum einmal in der gegnerischen Hälfte festsetzen. «Wir waren in der Offensive zu wenig clever. Dort können wir deutlich besser spielen und müssen es auch. Wir brauchen nicht nervös zu werden.» Dass in den Angriffsbemühungen noch einiges im Argen lag, überraschte Krebs – in einem ersten Playoffspiel – wenig.

Ein zerbrochener Stock zur Unzeit

Erst im Schlussdrittel, als Malans in der 42. Minute erstmals in Führung gegangen war, zeigte der HCR, dass er mehr offensiv drauf hat als zuvor gezeigt. Prompt sorgten Moritz Krebs, nach einem perfekten Durchstecken Noah Pünteners, und Levin Conrad mit zwei Toren für die zweite Winterthurer Führung. Diese hielt bis fünf Minuten vor Schluss, als ein wilder Backhandschuss aus kurzer Distanz irgendwie den Weg ins Netz fand. 110 Sekunden vor dem Schlusspfiff hatte der HCR dann viel Pech. Pascal Kerns Stock brach zur Unzeit, woraufhin Malans die so entstandene Überzahl ausnutzte. Krebs holte daraufhin seinen Torhüter vom Feld und versuchte es mit sechs gegen fünf Feldspielern. Moritz Schaub bot sich auch eine erstklassige Möglichkeit zum Ausgleich, doch verfehlte er das verwaiste Tor. Im Gegenzug machte Malans den Sack mit dem 5:3 zu. Tobias Studer brachte sein Team zwar noch auf 4:5 heran, zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Der Malanser Sieg war nicht unverdient. Gleichwohl braucht Krebs seinem Team keinen grossen Vorwürfe machen: «Von den Emotionen und vom Kampf war es ein echtes Playoffspiel. Da arbeiteten wir gut. Ich bin auch über weite Strecken zufrieden, wie wir defensiv auftraten, auch wenn wir im zweiten und dritten Drittel etwas zu viele Schüsse aus der Mitte zuliessen. Grundsätzlich waren vier Gegentore und der Einsatz gut.» In der Offensive liegt aber sicher noch einiges mehr drin. In der Doppelrunde vom kommenden Wochenende gilt es, dies aufs Parkett zu bringen.

Matchtelegramm vs. Alligator Malans

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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