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HC Rychenberg Winterthur
1:3
UHC Alligator Malans
0:10:21:0
13. März 2021 / 20:30

Offensive Steigerung ist erforderlich

5:4 nach Verlängerung, 3:4 und 6:5 lauteten vor einem Jahr die Ergebnisse aus der Sicht des HC Rychenberg, ehe die Viertelfinalserie gegen Malans abgebrochen wurde. Und auch die erste Partie der diesjährigen Serie gegen den gleichen Gegner ging am Mittwoch mit bloss einem Tor Differenz (4:5) aus. Nicht nur, aber gerade auch diese Resultate manifestieren, dass hinsichtlich der Leistungsfähigkeit bloss ein Wimpernschlag zwischen dem Sechsten (HCR) und dem Zweiten der diesjährigen Qualifikation lag und liegt. Im Verbund mit den übrigen Resultaten der Playoff-Startspiele sind sie ein unverkennbarer Fingerzeig, dass die Liga in den letzten Jahren enger zusammengerückt ist.

Der knappe Sieg der Bündner war alles in allem verdient, da ihre Torchancen im Schnitt von etwas höherer Qualität waren. Für die Winterthurer war die knappe Niederlage dennoch eine Enttäuschung, waren sie doch bis fünf Minuten vor dem Abpfiff in Führung gelegen. Gleichzeitig sorgte die Partie auf Seiten des HCR aber auch für eine Spur Erleichterung. Nach zwei ernüchternden Auftritten zum Ende der Masterround zeigte die Mannschaft von Philipp Krebs auf, dass sie sich rechtzeitig wieder zu steigern und dem Favoriten Paroli zu bieten vermag. Vor allem die Intensität in den Zweikämpfen, die Solidarität im Defensivverbund, die Blockarbeit und die Unterstützung von der Bank bewegten sich auf einem Niveau, das auf ein aus ihrer Sicht glückliches Ende der Serie hoffen lässt.

Defensiv gut, offensiv noch mit Potential

Nils Conrad erklärte denn auch: «Defensiv machten wir einen richtig guten Job. Wir ‹verrissen› uns und bügelten jeder für jeden Fehler aus. Zudem hielt Nick [Torhüter Nicolas Schüpbach] ein paar richtig ‹geile› Bälle.» Erhebliches Steigerungspotential verortet der Captain hingegen im Angriffsspiel: «Wo wir uns etwas verloren, war in der Offensive. Wir hätten zwar zum Teil gute Chancen gehabt, gute Konterchancen, doch fehlte uns da etwas die Qualität und die Ruhe.» In den rund zehn Minuten nach dem 1:2 hatte der HCR phasenweise gezeigt, was er drauf hat und hatte das Spiel vorübergehend gekehrt. Noch blieb es aber die Ausnahme, dass die Zahnräder wie geschmiert ineinandergriffen, noch ging der Ball zu oft schnell wieder verloren, noch fehlte häufig die zweite Welle und noch konnte sich der HCR zu selten in der gegnerischen Hälfte festsetzen.

Der Trainer teilte die Meinung seines Spielführers: «Die Mentalität und der Einsatz stimmten in der Defensive.» Da müssten sie lediglich ein paar kleine taktische Änderungen vornehmen. «Unser Hauptaugenmerk liegt klar auf unserer Offensive. Da müssen wir eine Spur cleverer agieren.» Noch seien sie nicht auf jenem Niveau, das sie bei den besten Saisonleistungen gezeigt hatten. Gleichzeitig ist Krebs für den weiteren Verlauf der Viertelfinalserie zuversichtlich. Seine Mannschaft müsse deutlich besser spielen und könne das auch. Ob der HCR sein – gegenüber den letzten Jahren gesteigertes – offensives Potential in der Doppelrunde vom Wochenende besser wird abrufen und den ersten Sieg oder die ersten zwei Siege wird einfahren können, wird sich am Samstag in der Winterthurer Axa-Arena und am Sonntag wieder in Maienfeld weisen.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

HCR bleibt an Malans dran

Vier Gegentore im ersten Viertelfinalspiel, deren drei im zweiten und dritten. Mit der Abwehrarbeit kann der HC Rychenberg im Grossen und Ganzen zufrieden sein. Wo es hingegen schon am Mittwoch und auch wieder am Samstag harzte, war in den Angriffsbemühungen. Am Sonntag konnte die Offensive erstmals einen wesentlichen Beitrag leisten, was sich in einem 7:3-Sieg in Maienfeld niederschlug. Die Grundlage blieb freilich auch im dritten Match die aufopferungsvoll kämpfende Defensive vor einem überragend haltenden Nicolas Schüpbach. Dank diesem ersten Erfolg in der Serie konnte der HCR ein ungemütliches 0:3 verhindern und kann wieder zuversichtlicher in die nahe Zukunft blicken.

Lange ein etwas blutleerer Auftritt

Am Samstag erlitt der HCR im ersten Playoff-Heimspiel einen veritablen Fehlstart. Die Matchuhr zeigte erst 59 Sekunden an, als der Finne Jarko Nurmela einen schnellen Gegenstoss der Malanser zum Führungstor vollendete. Es sollte einer der wenigen Konter sein, die der HCR zuliess. Es sollte allerdings ein wegweisender sein, denn die Winterthurer schafften es im ersten Drittel nicht, ihre teils hochkarätigen Torchancen zu verwerten, und in der darauf folgenden halben Stunde fanden sie keinen offensiven Zugriff mehr aufs Geschehen mehr.

Dies änderte sich erst in den letzten zehn Minuten vor dem Abpfiff, als HCR-Trainer Philipp Krebs auf zwei Linien reduzierte und seine Spieler weit nach vorne beorderte. Mit einem geschickt verzögerten Schuss verkürzte Topskorer Michel Wöcke kurz darauf auf 1:3. Das zuvor zeitweilig vermisste Feuer kehrte damit in die Reihen des HCR zurück. Er drückte in der Folge vehement auf das Anschlusstor, und neunmal brannte es in den Schlussminuten lichterloh vor dem Malanser Gehäuse. Das Tor, das den Adrenalinspiegel weiter in die Höhe getrieben hätte, gelang den Winterthurern aber nicht.

Die Kampfkraft und Schüpbach spuren vor

Dass das vierte Spiel innert sieben Tagen und das zweite binnen 17 Stunden kein spielerischer Leckerbissen sein würde, war im Vornherein klar. Anfangs bekundete vor allem der HCR mit der Müdigkeit seine Schwierigkeiten. Mangelnde Ballkontrolle und ungenaue Zuspiele zogen nach sich, dass Malans im ersten Abschnitt in vielerlei Hinsicht Vorteile besass. Nicht aber im Entscheidenden, beim Toreschiessen.

Zum einen lag dies daran, dass der HCR nach den Anlaufschwierigkeiten sehr solidarisch und aufsässig verteidigte und in Schüpbach einen Torhüter hinter sich hatte, der einige brenzlige Situationen bereinigte. Zum anderen zeigten sich die Winterthurer bei ihren selteneren Offensivaktionen präsenter und präziser als zuletzt. Abzulesen war dies an den Treffern von Tobias Studer und, nachgerade sinnbildlich, Moritz Schaub mit einem entschiedenen akrobatischen Nachsetzen bei einem Abstauber, aber auch an den Stangentreffern von Pascal Kern und Levin Conrad.

Ab Spielhälfte mit wachsenden Vorteilen

Trotzdem, die 2:1-Pausenführung war eher schmeichelhaft. Malans versuchte diese in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels zu korrigieren, doch entweder war Schüpbach im Wege oder die vielbeinige Rychenberger Abwehr wusste mit ihrer starken Blockarbeit dagegenzuhalten. Und nach zehn Minuten erlahmte der Druck des Heimteams. «Wir hatten anfangs Mühe, ins Spiel zu kommen», kommentierte Krebs. «Nachher kamen wir aber immer besser ins Spiel und im Mitteldrittel kehrte es irgendwann. Dann waren wir es, die das Momentum auf unserer Seite hatten und Malans etwas aus dem Konzept bringen konnten.»

Der HCR konnte sich ab der Spielhälfte immer besser dem gegnerischen Pressing entziehen und kontrollierte das Geschehen fortan bis zum Abpfiff über weite Strecken. «Im letzte Drittel spielten wir richtig starkes Unihockey, das heisst gut gegen das Pressing und frech nach vorne. Insgesamt hatten wir im sechsten Drittel des Wochenendes noch ein bisschen mehr Energie.» Eine Hilfe war dabei, dass die Winterthurer dieses Mal die sich bietenden Torchancen besser nutzten und so ihren Vorsprung bis zur 48. Minute vorentscheidend auf 6:2 ausbauen konnten. Danach spielten sie den Sieg clever und souverän nach Hause.

Alles in allem setzte sich in der Endabrechnung verdientermassen jenes Team durch, das besser mit seiner Müdigkeit umzugehen wusste. «Es war ein sehr wichtiger Sieg, vor allem nach der nicht unbedingt nötigen gestrigen Niederlage», betont Krebs. «Wir wussten schon gestern, dass wir spielerisch voll in dieser Serie drin sind. Jetzt sind wir es auch resultatmässig.» Es habe nach der gestrigen Niederlage nicht viele Gründe gegeben, nervös zu werden. Es sei eine spannende Serie, in der der HCR seine Chance habe. Erst recht wenn die Offensive zu treffen beginnt.

Matchtelegramm vs. Alligator Malans - Spiel 2

Matchtelegramm vs. Alligator Malans - Spiel 3

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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