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HC Rychenberg Winterthur
4:7
UHC Alligator Malans
0:13:41:2
27. März 2021 / 17:00

HCR verliert Serie der minimalen Unterschiede

Mit 4:7 verliert der HC Rychenberg in Oberseen das sechste Viertelfinalspiel gegen Malans und damit die Serie mit 2:4. Fehlende Effizienz und eine Schwächephase im Mitteldrittel kosten ihn den möglichen Sieg.

Sechs Spiele lang dauerte die Viertelfinalserie zwischen dem HC Rychenberg und Alligator Malans. Sechs Spiele, die allesamt äusserst ausgeglichen verliefen und in denen jedes Mal auch der Verlierer hätte als Sieger von dannen ziehen können. So auch in der sechsten Partie, die wegen eines Volleyballanlasses von der gewohnten Axa-Arena ins Exil nach Oberseen hatte verlegt werden müssen.

Besonders im Startdrittel präsentierte sich der HCR von seiner besten Seite. Er schloss die Räume geschickt und liess in den ersten zwanzig Minuten kaum etwas Erwähnenswertes zu. Malans befand sich zwar wie bereits in den vorangegangenen Begegnungen etwas häufiger in Ballbesitz, dies jedoch zumeist in der eigenen Hälfte. Die gut gestaffelte Hintermannschaft der Winterthurer liess neben ein paar Distanzschüssen nichts zu.

Überzeugender Start bleibt unbelohnt

Wesentlich erfolgsversprechender waren da die offensiven Aktionen des Heimteams. Zogen sich die Gäste an die Mittellinie zurück, baute es mit viel Geduld und kontrolliert auf. Gingen die Malanser in ihr gewohntes Pressing, gelang es den Winterthurern meistens, sich diesem zu entziehen und mit schnellem, geradlinigem Unihockey zu aussichtsreichen Torchancen zu kommen. Allein zwischen der zweiten und 15. Minute brannte es siebenmal vor dem Malanser Tor. Mangelnde Präzision beim letzten Pass oder fehlende Abgebrühtheit im Abschluss verhinderten die mit Blick auf das Chancenplus angezeigte deutliche Führung.

Dieses Manko war einer der Gründe, weshalb der HCR am Ende als Verlierer vom Platz gehen musste und seine Saison damit ein abruptes Ende fand. Ein anderer war, dass die Winterthurer in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels eine Phase mangelnder Sorgfalt einzogen. Hatten sie sich des gegnerischen Pressings zuvor sehr gut erwehrt, blieben sie in diesen rund zehn Minuten etliche Male in der Vorwärtsbewegung hängen und boten dem Gegner dadurch viel Angriffsfläche. Und es resultierte daraus der in der Endabrechnung entscheidende Zweitorevorsprung der Bündner. Diesem rannte der HCR im letzten Drittel hinterher und kam durch Doppeltorschütze Daniel Keller auch schon bald auf 4:5 heran. Jener Keller, dem in der 24. Minute ein nach gängiger Regelauslegung wohl zu Unrecht aberkanntes drittes Tor zum 3:1 gelungen war. In den verbleibenden 17 Minuten wollte der Ausgleich gegen nun zumeist mit Verteidigungsarbeiten eingedeckte Malanser aber trotz einiger guter Möglichkeiten nicht mehr fallen.

Es fehlt noch an Erfahrung und Konstanz

«Ich möchte nicht die Floskel in den Mund nehmen» sagt Krebs, «dass das letzte Spiel einer Saison die ganze Saison widerspiegelt. Aber: Es sind zwei Freistossgegentore gegen uns, es ist ein erstes Drittel, in dem wir spielerisch besser sind, aber die Tore nicht machen, ein zweites Drittel, das fahrig ist und dann ein drittes Drittel, in das wir schnell hineinkommen, dann aber unsere leichte Überlegenheit nicht in Tore ummünzen können und ein paar beste Abschlusschancen vergeben.» Wie in der ganzen Serie zeigten die junge Winterthurer auch in Oberseen über weite Strecken eine starke Leistung und forderte den Zweiten der Qualifikation bis aufs Blut. In ihren guten bis sehr guten Momenten stellten sie die bessere Mannschaft und hielten damit die Serie eigentlich in den eigenen Händen. Nur konnten sie die überzeugenden Phasen noch zu selten in Tore ummünzen und die Pace nur ausnahmsweise über sechzig Minuten durchziehen.

Alles in allem dürften die deutlich geringere Routine und die damit einhergehenden grösseren Schwankungen gegen den HCR entschieden haben, in dieser Partie genauso wie in der Endabrechnung. Trotzdem, Krebs und seine Mannschaft befinden sich auf einem sehr guten Weg und offenbarten besonders im noch letzte Saison zu selten überzeugenden Offensivspiel beträchtliche Fortschritte; auch wenn die nackten Ergebnisse dies noch etwas verschleiern. Der HCR ist breiter aufgestellt und im Angriff merklich durchschlagskräftiger und variantenreicher geworden. Diese Entwicklung und die individuelle Progression der Talente lässt für die (nahe) Zukunft hoffen.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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