Der HC Rychenberg ist, so darf nach fünf Runden konstatiert werden, recht erfolgreich in die Saison gestartet. Mit drei Siege in Serie schob er sich binnen einer guten Woche auf den zweiten Platz vor. Die überaus erfreuliche Rangierung muss freilich noch mit grosser Vorsicht genossen werden. Das erklärt auch Moritz Krebs: «Die Tabelle liest sich natürlich gut. Nach erst fünf absolvierten Runden sollte man ihr aber noch nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken.» Die Abstände sind ja auch bis weit in die untere Tabellenhälfte hinein kaum der Rede wert.
Es wäre dementsprechend ziemlich kühn, dem HCR die Rolle des klaren Favoriten zuzuschanzen, wenn er am Samstag auf den Elften trifft; zumal dieser aktuell Elfte Chur Unihockey ist. Die Bündner sind den Winterthurern nicht gerade ein Angstgegner, aber doch ein Konkurrent, der ihnen immer wieder grosse Mühe bereitet. Zeuge davon ist die in den letzten zehn Jahren klar negative Bilanz des HCR (21:36 Punkte). Die neun Verlängerungen in den 19 Partien dieses Zeitraums machen klar, wie eng es zwischen diesen beiden Mannschaften normalerweise zu- und herging.
Mehr Kaltblütigkeit im Abschluss ist gefragt
Es ist darum wenig verwunderlich, sagt Krebs: «Die Spiele gegen Chur sind immer eng und umkämpft.» Und der formstarke Center glaubt zu wissen, was am Samstag das Zünglein an der Waage spielen wird: «Ich erwarte ein ansehnliches Spiel, bei dem sich jenes Team durchsetzt, das in den entscheidenden Situationen konzentrierter agiert.» Die eigenen Fans und «eine hoffentlich wieder tolle Kulisse in der Axa-Arena» würden ihnen helfen, die Oberhand zu erlangen.
Als Stimmungsmannschaft schlechthin gilt gemeinhin Langnau. Chur erwies sich in der letzten Saison freilich als ebenso launisch. Vom sensationellen 10:7 gegen Wiler bis zum deprimierenden 3:8 bei Schlusslicht Sarnen war alles drin. Die Ergebnisse in dieser Spielzeit deuten indes darauf hin, dass das Team von Iivo Pantzar an Beständigkeit hinzugewonnen hat. Alle Partien waren eng und zuletzt gelang gar ein Punktgewinn gegen Leader GC.
Krebs sagt denn auch: «Chur hat eine spannende Mischung aus jungen und erfahrenen, aus Schweizer und ausländischen Spielern. Ausserdem ist Reich ein sehr guter Torhüter und das Team gibt sich erst geschlagen, wenn das Spiel fertig ist.» Gleichwohl ist Krebs optimistisch: «In Zug zeigten wir unser defensiv wohl bestes und konstantestes Spiel. Dafür waren wir offensiv zu ineffizient. Behalten wir die defensive Stabilität bei und legen mit dem Ball etwas an Kaltblütigkeit zu, dann werden wir schwer zu schlagen sein.» Der Nachweis wäre noch zu erbringen.
Autor: René Bachmann