An diesem Wochenende kommt eine Qualifikationsphase zum Ende, wie sie das Schweizer Unihockey noch nie erlebt hat. Primär durch die Pandemie bedingte kurzfristige Spielverschiebungen wie in deren Folge sehr dicht gedrängte Programme waren an der Tagesordnung. Und selbst Komplettabsagen gab es vereinzelt. Viel Flexibilität war von allen Beteiligten gefragt und auch Stehvermögen.
Für den HC Rychenberg gibt es zum Abschluss nochmals eine Berner Doppelrunde. Am Samstag geht es nach Zuchwil zu Wiler-Ersigen und am Sonntag kommt Langnau in die Axa-Arena (Spielbeginn: 18 Uhr). HCR-Center Luca Dall'Oglio sieht in ihnen «zwei sehr unangenehme Gegner» und erwartet hart umkämpfte Partien: «Die Tigers sind noch voll im Kampf um die Playoffs und werden sicherlich hochmotiviert sein. Gegen sie wird es ein sehr hartes und körperbetontes Spiel werden. Und Wiler hat aktuell die beste Defensive der Liga und auch eine sehr gute Offensivabteilung. Eine spannende Mischung aus Routiniers und jungen aufstrebenden Talenten.»
Ein konzentrierter Start ist zentral
Für Dall'Oglio und seine Mannschaft heisst dies: «Wir müssen von der ersten Minute an bereit sein und uns voll auf diese Spiele konzentrieren. Der Cupfinal darf diese Woche (noch) nicht relevant sein.» Wie fatal ein misslungener Start sein kann, hatte der HCR in dieser Saison zweimal auf die harte Tour am eigenen Leib erfahren müssen. Zum Saisonstart gab es nach dem 0:5 im ersten Drittel genauso wenig ein Happyend wie Mitte Januar im Hinspiel gegen … Wiler. Gegen die Berner seien sie im ersten Drittel nicht bereit gewesen, erinnert sich Dall'Oglio, «und fingen uns einen Rückstand ein, den wir nicht mehr aufholen konnten. Es war trotzdem eine Reaktion von uns, dass wir bis auf ein Tor noch heran kamen.»
Eine Replik, wie sie der HCR auch in Bezug auf die ganze bisherige Saison zeigte. Nach einem mehr als durchzogenen Spätherbst, der die elften Playoffs in Serie in die Ferne rücken liess, legte das Team von Philipp Krebs im neuen Jahr einen beeindruckenden Steigerungslauf hin. «Defensiv sind wir sicherlich etwas stabiler als letztes Jahr», sagt Dall'Oglio. In Zahlen ausgedrückt: Nur noch 2.9 statt der 5.5 Gegentore gab es pro Spiel. «Aber wir haben uns vor allem offensiv weiterentwickelt. Ich weiss nicht wann wir zuletzt wie gegen Thun zwölf Tore in einem Spiel geschossen haben.»
Belohnt wurden die signifikanten Fortschritte mit dem frühzeitigen Eintüten der Teilnahme an den Playoffs und mit dem Cupfinal. «Trotzdem», so ist Dall'Oglio überzeugt, «können wir immer noch besser werden.» Vielleicht werden die Zuschauer diesen nächsten Entwicklungsschritt bereits in Zuchwil und im erst zweiten Heimspiel nach einem langen «Road Trip» zu sehen bekommen.
René Bachmann