Zwei Wochen ist es her, dass der HC Rychenberg Waldkirch in überzeugender Manier mit 8:2 bezwang und so Revanche für die Enttäuschungen in den Duellen des Vorjahres nahm. Sehr viel länger ist es indessen her, dass der HCR in der Meisterschaft letztmals ein Heimspiel gegen Wiler für sich entscheiden konnte. Über sieben Jahre ist das letzte Erfolgserlebnis vor heimischer Kulisse her. Seit dem 5:4-Sieg vom 16. Januar 2016 setzte es gegen die Berner zwölf Niederlagen in Folge ab. Es wäre am Samstag (Anpfiff: 17 Uhr, AXA Arena) an der Zeit, dieser unansehnlichen Serie ein Ende zu setzen.
Rychenbergs schlechte Heimbilanz macht deutlich, welchen Kalibers Wiler seit Jahren ist. Daran ändert sich auch in dieser Saison nichts, selbst wenn ein neuer Trainer installiert wurde und Tatu Väänänen über die Bande wechselte. «Wiler hat einen sehr starken Kader», sagt denn auch Nils Conrad. «Es ist auf allem Positionen sehr ausgeglichen besetzt.» Die grosse Qualität findet ihren Niederschlag in der Schweizer Nationalmannschaft. Das aktuelle Aufgebot umfasst einen Torhüter, vier Verteidiger und zwei Stürmer von Wiler. Komme hinzu, dass «auch die Ausländer sehr stark und immer für ein Tor gut sind», so Conrad. Wiler stehe nicht überraschend auf Platz 1, nach sechs Runden mit einem Punkt Vorsprung auf Zug und den HCR. Die Begegnung vom Samstag ist folglich ein echtes Spitzenspiel.
Besonders interessant wird dieses sein, weil die beiden Mannschaften ein ähnliches Unihockey zelebrieren. «Es sind zwei Teams, die gerne den Ball haben und etwas mit diesem machen», sagt Rychenbergs Captain, «und dabei nicht allzu viel Risiko nehmen.» Es dürfte demnach kein wildes Spiel werden, sondern eines der beiderseitigen kontrollierten Angriffsbemühungen. Und am Ende dürfte sich jene Mannschaft durchsetzen, die «mehr Geduld aufbringt und der weniger unnötige Fehler unterlaufen». In den bisherigen sechs Runden scheint dies dem HCR und Wiler gleich gut gelungen zu sein. Sie weisen nicht nur fast gleich viele Punkte auf, sondern auch nahezu das identische Torverhältnis.
Mit den bisherigen Leistungen seiner Mannschaft ist Conrad zufrieden: «Wir hatten einen guten Saisonstart und zeigten viele gute Matches. Mit Ausnahme des Zug- und des Basel-Spiels waren es auch sehr kontrollierte Auftritte. Wir liessen in diesen Spielen nur wenige Gegentore zu», in fünf der sechs Partien waren es total bloss deren zwölf, «und erzielten teilweise gleichzeitig auch viele.» Die wichtige Balance zwischen defensiver Solidität und Offensivgeist stimmte bisher für gewöhnlich. Sich und seine Linie nimmt Conrad in dieser Hinsicht nicht aus: «Ich kam gut in die Saison, das Zug-Spiel ausgenommen. Auch mit meiner Linie habe ich ein gutes Gefühl.» Mit Johan Larsson und Nico Mutter kamen zwei Neuen hinzu «und es fühlt sich richtig gut an.» Eine Basis sei gelegt, auf der etwas Vielversprechendes aufgebaut werden könne. Wiler wird da ein harter Prüfstein sein.
Autor: René Bachmann