Vier Runden vor Qualifikationsschluss ist die Rangliste der Prime League dreigeteilt. Am Tabellenende kämpfen fünf Teams erbittert um jeden Punkt und den letzten verbleibenden Platz im Viertelfinal. Davor bildet ein Quartett ein entspanntes Mittelfeld und an der Spitze duellieren sich drei Mannschaften um die beste Ausgangslage für die Playoffs. Von den Spitzenteams treffen am Samstagabend die beiden punktgleichen Tabellenersten, der HC Rychenberg und Wiler-Ersigen, im bernischen Kirchberg aufeinander.
Die Bedeutung der «Special Teams»
Schon zweimal standen sich die beiden Kontrahenten in der laufenden Saison gegenüber. Je einen Sieg und eine Niederlage gab es dabei. Ende August gewann Wiler den Final des Supercups mit 8:7 nach Verlängerung, woraufhin sich der HCR Ende Oktober mit einem 10:7-Heimsieg revanchierte. Die beiden Spiele sind freilich eine halbe Ewigkeit her, und doch geben die Erinnerungen Nils Conrad positive Gefühle mit auf den Weg: «Es waren von unserer Seite zwei sehr gute Spiele. Wir zeigten beide Male bei 5 gegen 5 viel Gutes.» Das wird auch im dritten Duell nötig sein, weiss Rychenbergs Captain und spricht voller Hochachtung vom Gegner: «Wiler besitzt eine sehr gute Kaderbreite. Es hat drei Linien, die alle produzieren können und defensiv gut spielen. Und es lässt seit Langem nicht viele Gegentore zu.» Ausserdem verfüge es über Einzelspieler, die Spiele mit Einzelaktionen entscheiden können.
Dennoch konnte der HCR in den ersten beiden Vergleichen dank der eigenen Qualitäten jeweils davonziehen. Im Supercup führte er in der 53. Minute mit 7:3, in der Meisterschaft nach 52 Minuten mit 9:3. Danach «klappte allerdings beide Male dasselbe nicht, nämlich das 5 gegen 6», erinnert sich Conrad. Wiler holte zu sechst jeweils vier Tore auf. «Im Supercup reichte es danach nicht, in der Meisterschaft waren wir so weit voraus, dass wir doch gewannen.» Wenig erstaunlich verortete er den Erfolgsschlüssel in Spitzenspielen wie diesem in den «Special Teams». Bei personellem Gleichstand seien solche Spiele meistens sehr ausgeglichen. Entscheidend sei darum, welches Team sich in Über- und Unterzahl besser schlägt. «Werden wir diese speziellen Situationen am Samstag gut im Griff haben, werden wir gute Chancen haben, das Match zu gewinnen», glaubt Conrad.
Ein Sieg wäre ihm nicht zuletzt auch mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf eine willkommene Sache: «Das sind Spiele, in denen man Statements setzen und sich ein gutes Gefühl holen kann», sagt Conrad. «Es ist auch eines, in dem wir in den Kopf der Berner kriechen können, oder sie in unseren. Wir bereiten uns dementsprechend sehr seriös auf das Spiel vor, denn wir wollen den Sieg unbedingt holen.» Die Playoffs werfen ihre Schatten voraus.
Autor: René Bachmann
