Die Enttäuschung nach der ebenso ärgerlichen wie unnötigen Niederlage gegen Uster dürfte noch Tage in den Köpfen der Spieler präsent gewesen sein. Diesen Eindruck vermittelte jedenfalls Daniel Keller, als er sich trotz Katzenjammer nach Spielschluss dem Mikrofon stellte und die Stimmung in der Kabine beschrieb. Doch Trübsal zu blasen, gibt es nicht, denn die Gedanken müssen bereits beim nächsten Derby sein. Am Mittwoch wird GC in der AXA Arena sein Stelldichein geben.
Eines ist klar, ohne eine deutliche Steigerung jedes einzelnen Spielers wird es gegen den Leader nichts zu holen geben. Severin Ott spricht die eine Schwachstelle an: «Wir müssen uns im Spiel öfter belohnen, sprich: Unsere Chancenauswertung muss besser werden.» Das Positive daran ist, dass der HCR schon während der ganzen Saison fähig ist, sich in ziemlich schöner Regelmässigkeit gute bis sehr gute Torchancen herauszuspielen. Nur, mit lediglich drei erzielten Toren, wie sich das schon längere Zeit so durchzieht, lässt sich im Unihockey nur selten eine Partie gewinnen. Erst recht nicht am Mittwoch gegen GC, das offensiv stärkste Team der Liga.
Die zweite Schwachstelle gegen Uster war weniger die zuletzt vermisste Konstanz innerhalb des Spiels, sondern die «viel zu billigen Gegentore», wie es Trainer Philipp Krebs formulierte. Mehr Resilienz und mehr konsequentes und sinnstiftendes Handeln sind da gefragt, gerade gegen einen Gegner, der weit besser als das Uster vom Samstag sein wird. Womöglich hilft es dem HCR ja, dass gegen GC, davon ist auszugehen, mehr Emotionen im Spiel sein werden als im – allzu prosaischen – ersten Derby.
Ott rechnet mit einem knappen, stark umkämpften und physisch harten Match und ist überzeugt, dass «es für uns wichtig sein wird, möglichst viele Zweikämpfe zu gewinnen.» Über das Jahresende hinaus, will er nicht blicken: «Ich schaue nicht gross auf die Tabelle. Ich weiss, dass man in unserem Sport immer jeden schlagen kann. Also hat das keine grosse Auswirkungen auf die kommenden Spiele.» Dass die Niederlage gegen Uster die Chancen auf die Playoffs reduziert hat, lässt er nicht an sich herankommen.
Mittwoch, 22. Dezember 2021
19.30 Uhr, AXA Arena, Winterthur
Autor: René Bachmann
