Köniz, wieder Köniz. Wie im Vorjahr startet der HC Rychenberg auch 2023/24 auswärts gegen die Berner in die Meisterschaft. Das Team von Philipp Krebs kann sich also erneut nicht peu à peu an seine Aufgabe herantasten, was freilich auch gegen schwächer eingestufte Gegner gehörig ins Auge gehen kann, sondern steht gleich richtig auf dem Prüfstand. Das ist auch gut so. Der Finalisten der letzten Saison bietet keinerlei Raum für jedwede Art von Nonchalance und Unachtsamkeit. Nur ein (für den frühen Zeitpunkt) überzeugender Auftritt eröffnet die Möglichkeit, nicht mit leeren Händen aus Köniz heimzukehren.
Die Berner werden am Sonntagnachmittag mit einem neuen Bandengeneral in die Meisterschaft einsteigen. An der Grundausrichtung dürfte sich mit Etienne Güngerich nur Geringfügiges ändern. «Ich erwarte ein Köniz, das stark mit Ball sein und klare Vorstellungen vom Spiel haben wird», sagt Michel Wöcke und fügt auch gleich die Lösung an: «Wir brauchen eine stabile Defensive und schnelle Gegenstösse, um gute Torchancen kreieren zu können.»
Genau daran hat der HCR in der Vorbereitung einiges geschraubt. Neu spielt er wieder im althergebrachten 2-1-2 als Defensivsystem. «Ein Vorteil ist, dass wir in der Defensive flexibler sind und auch stabiler agieren können, da die Mitte immer besetzt ist», sagt Wöcke. Ein Nachteil sei, dass das Ausspielen der Konter schwieriger sei, da der offensivste Spieler tiefer in der eigenen Platzhälfte stehe als beim letztjährigen System.
Es wird spannend sein zu verfolgen, ob die Neuorientierung bereits in Köniz den gewünschten Effekt haben wird. Die ersten Eindrücke am Supercup waren vielversprechend. Das sieht Wöcke genauso: «Das System hielt und vieles hat gut funktioniert. Wir müssen jedoch noch an taktischen Details schrauben.» Er will das vorsaisonale Turnier auch nicht überschätzt wissen: «Alle Teams stehen noch nicht da, wo sie im Februar stehen sollten. Die ersten Meisterschaftsspiele werden uns einen ersten echten Hinweis darauf liefern, wo wir aktuell stehen.»
Bevor der HCR in Köniz auf Herz und Nieren geprüft werden wird, wird er am Freitagabend seinen ersten Ernstkampf bestreiten. Im Cup-Sechzehntelfinal trifft er auswärts auf den Erstligisten Mittelland. Es dürfte ein typisches Cupspiel werden, mit einem spielerisch klar überlegenen NLA-Team und einem Unterklassigen, der das Spiel des Favoriten über den Kampf brechen möchte. «In Olten steht uns ein Spitzenteam der 1. Liga gegenüber», sagt Wöcke. «Unser Ziel muss es sein, das Spiel früh in die gewünschte Richtung zu lenken.» Bleibt das Heimteam indessen lange in Schlagdistanz, kann es für den HCR durchaus ein ungemütlicher Abend werden.
Autor: René Bachmann
