Ein letzter, grosser Schritt für den HCR

Am Sonntag entscheidet sich, ob der HC Rychen-berg die Masterround erreichen wird. Ein Sieg in Chur, möglichst in der regulären Spielzeit, erhöhte die Chancen markant.

Am Sonntag steht die spannende letzte Runde der – auf die Hinrunde reduzierten – Qualifikationsphase der Unihockey-NLA auf dem Programm. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die drei Begegnungen Chur gegen Rychenberg, Sarnen gegen Zug und Langnau gegen Köniz. In diesen wird entschieden, wer sich noch zu den vier feststehenden Teilnehmern der Masterround gesellen wird. Zwei aus dem Quartett Zug, Rychenberg, Langnau und Chur werden den Sprung noch schaffen und sich auf diesem Wege direkt für die Playoffs qualifizieren. Die zwei Anderen werden den Umweg über die Challengeround nehmen müssen.

Zweifellos die besten Chancen auf einen Platz an der Sonne besitzt Zug (Koeffizient: 1.8). Alles andere als ein müheloser Sieg beim punktelosen Schlusslicht Sarnen wäre eine riesige Überraschung. Rychenberg (1.6/Torverhältnis: +4) und Langnau (1.6/+0) ihrerseits haben den Vorstoss in die Masterround in Chur respektive gegen Köniz in den eigenen Händen. Im Gegensatz zu ihnen ist Chur (1.3/-2) auf fremde Hilfe angewiesen. Angesichts dieser engen Kiste ist wichtig, dass die Chancengleichheit gewahrt wird. Mit dem zeitgleichen Spielbeginn um 18 Uhr wird dem Rechnung getragen.

Defensiv diszipliniert und offensiv mutig

Im September letzten Jahres hatte noch nichts darauf hingedeutet, dass der HCR reelle Chancen auf die Teilnahme an der Masterround haben würde. Zum einen war diese Zwischenrunde zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht aus der Taufe gehoben gewesen, zum anderen waren die Winterthurer mit drei Niederlagen denkbar schlecht in die neue Saison gestartet. Ein überzeugender Restart zum Jahresbeginn hat das Team von Philipp Krebs nun in die Lage versetzt, sich aus eigener Kraft unter die Top 6 zu mischen. Der «einfachste» Weg, dieses Ziel zu erreichen, wäre ein Sieg in der abschliessenden elften Runde in Chur. Damit wären nicht nur die Bündner distanziert, sondern müsste auch Langnau mindestens ebenso viele Punkte ergattern und dazu noch das schlechtere Torverhältnis wettmachen.

Krebs traut dies den Emmentalern durchaus zu: «Es ist nicht ausgeschlossen, dass Langnau mit zehn oder so Toren Unterschied gegen Köniz gewinnt. Dann wird es knapp für uns, aber wir werden alles versuchen, um die Masterround zu erreichen. In erster Linie wollen wir jedoch einfach wieder ein gutes Spiel abliefern, nachdem wir zuletzt gegen GC den Start ein wenig verschlafen und nachher nicht schlecht, aber ein wenig glücklos probiert hatten aufzuholen.»

Ein überzeugender Auftritt dürfte in Chur auch vonnöten sein, vermochten die Bündner doch in dieser Saison drei ihrer bislang vier Heimspiele für sich zu entscheiden; einen völlig unerwarteten Sieg gegen Wiler inklusive. Ausserdem wartet der HCR seit Dezember 2017 auf einen Erfolg in den meist erst in der Verlängerung entschiedenen Begegnungen gegen Chur. «Wir wollen dort anknüpfen, wo wir zuletzt aufgehört hatten und dieses Spiel unbedingt gewinnen», erklärt Krebs. «Gegen einen guten Gegner, einen, der vor allem sehr viele starke Einzelspieler in seinen Reihen hat, die es zu kontrollieren gilt.» Explizit im Auge zu behalten gilt es die treffsicheren Kim Hyrkkönen und Sandro Cavelti sowie den konterstarken Leon Schlegel und die früheren Rychenberger Mario Jung und Tim Nussle.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt für die Winterthurer in der eigenen Leistung: «Wir müssen darauf achten, dass es kein allzu wildes Spiel gibt», gibt es doch hierzulande Teams, denen dies entschieden besser liegt als dem lieber kontrolliert agierenden HCR. «Und wir müssen defensiv diszipliniert, offensiv engagiert und mutig auftreten. Ich gehe davon aus, dass es ein Spiel geben wird, in das wir mit einem klaren Ziel und einem guten Plan, aber auch einer Portion Mut steigen sollten. Dann werden wir belohnt werden.» Übung im Bestreiten solch bedeutsamer Spiele haben die Winterthurer mittlerweile. Schliesslich war seit dem Restart jedes Match wichtig, um die Teilnahme an der Masterround noch möglich zu machen. Den Optimismus befeuert, dass der HCR dabei grösstenteils einen guten Eindruck hinterliess.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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