U21A: Mein Bruder und ich

Timo über Flavio

Nach der knappen Niederlage in der ersten Playoff Begegnung nach Verlängerung begannen schon die Vorbereitungen auf das nächste Spiel.

Die Trainings in dieser Woche waren sehr gut und wir waren bestens vorbereitet um Thurgau an die Wand zu spielen. Doch etwas fehlte… Mein Bruder Flavio hatte noch nicht die richtige Frisur für dieses wichtige 2. Playoff Spiel. Ich fragte mich, warum er am Samstagmorgen schon so früh von Zuhause aufbrach. Als ich Ihm dann wieder in der Garderobe begegnete, wusste ich natürlich Bescheid.

Wir starteten also mit dem Warm-up und dem anschliessenden Einschiessen und ich fragte mich, warum er so gut gelaunt war, obwohl er die Schüsse nur an die Hallendecke fegte. Flavio meinte dann zu mir: «Keine Sorge, ein schlechtes Einschiessen von mir sind Omen für ein gutes Spiel».

Das Spiel begann mit einem sehr attraktiven und guten ersten Drittel, jedoch ohne zählbares Resultat. Trotz unserer Überlegenheit lagen wir nach 20 gespielten Minuten in Rücklage. In der Pause hatten wir keine Bedenken und mit ein paar motivierenden Worten meines Bruders starteten wir in das 2. Drittel.

Nach 8 gespielten Minuten war unsere Durststrecke vorbei dank unserem ersten Tor durch Damian Hocevar. In der 38. Minute konnten wir dann zum ersten Mal in Überzahl agieren, jedoch ohne Erfolg und so landeten wir schon in der 2. Pause des Spiels.

Die Pausenansprache zeigte Wirkung und wir starteten hochkonzentriert und motiviert ins dritte Drittel. Eine frühe Strafe Thurgaus ermöglichte uns nochmal in der Überzahl zu spielen und dieses Mal konnte Raphael Brunner mit einem präzisen Schuss diese Strafe ausnutzen.

Durch den erstmaligen Rückstand Thurgaus kamen bei beiden Mannschaften immer mehr Emotionen ins Spiel. Eine Strafe unsererseits lud Thurgau ein, wieder in das Spiel zurückzufinden, durch ein stark gespieltes Box-Play konnten wir dies jedoch verhindern. In dieser hitzigen Schlussphase konnte mein Bruder, der schweizweit durchaus als Hitzkopf bekannt ist, diese Emotionen in positive Energie umwandeln und brachte unsere Farben in der 53. Minute mit 3:1 in Führung. 

Kurz vor Schluss hatte ich das Bedürfnis, in meines Bruders Rolle schlüpfen zu müssen und auch ich tauschte noch ein paar Nettigkeiten mit den Gegnern aus, welche zu einer weitern Strafe Thurgaus führte. Diese Gelegenheit konnten wir nicht ausnützen und somit lief die Zeit für die Thurgauer ab, um noch einmal gefährlich zu werden.

Mit diesem Sieg waren wir Back im Business.

Telegramm HC Rychenberg - Floorball Thurgau

Flavio über Timo:

Normalerweise schläft man nach so einem Sieg wie ein Baby. Als ich Timo am Morgen zu Gesicht bekam, hätte man erahnen können, dass er bis am frühen Morgen mit 5 Löwen ums Überleben gekämpft hatte. Er ging wie ein angeschossenes Tier umher.

Während ich mich schon mental auf den Match vorbereitete und 1-2 Szenen vom gestrigen Sieg Revue passieren liess, entspannte sich Timo mit amüsanten Videos am Handy. Wir brachen zusammen mit den Schneiders in das schöne Mostindien auf.

Nach einer verkürzten Vorbereitung begann auch schon das 3. Spiel der Playoffserie vor gutgefüllten Rängen.

Der Start ins Spiel war von beiden Teams verhalten, da auch die Kräftereserven auf beiden Seiten schon sehr am Limit waren. Nach einem guten Pressing und Ballgewinn von Manu Matt, konnte mein Bruder in der 9. Minute das erste Mal einnetzten. Kurz darauf fand auch Thurgau den Weg ins Spiel und konnte ausgleichen. Die Partie plätscherte weiter vor sich hin, bis eine Minute vor Schluss Nicolas Bühlmann zum 2:1 erhöhen konnte.

Mit dem Beginn des 2. Drittels erhöhte sich auch die Intensität des Spiels deutlich. Die Zweikämpfe wurden immer härter geführt und das Spiel entwickelte sich zu einem richtigen Playofffight. Nach den ausgetauschten Nettigkeiten von gestern war klar, dass Timo zur Zielscheibe wird. Dies merkte auch mein Bruder Timo und er wurde ab und zu auch etwas hässiger, was eher ungewohnt ist, da er mehrheitlich der ruhigere Graf ist. Emotionen hin oder her, Thurgau glich die Partie aus und konnte in Überzahl sogar mit einem Tor vorlegen. Eine Strafe Thurgaus ermöglichte es uns, mit einem Mann mehr zu spielen. Mit einem Spielzug wie aus dem Lehrbuch konnte Matti Nussle die Partie wieder ausgleichen. Mit diesem Treffer waren die Spieler von Thurgau gebrochen. In der 35. Und 36. Spielminute konnten wir durch 2 Tore von Damian Hocevar und meinem Bruder Timo das Zepter an uns reissen. Nicolas Bühlmann traf kurz vor der Pause dann zum 6:3. Dieses Resultat nahmen wir mit ins dritte Drittel.

Uns war allen bewusst, dass Thurgau nun wie die Feuerwehr kommen wird. Wir wussten aber gebührend damit umzugehen und diesen Spielstand zu verwahren. Mit einer Strafe stellten wir uns beinahe selbst das Bein und gaben Thurgau nochmals die Chance, ins Spiel zurückzufinden. Unser bereits gut bewährtes Boxplay funktionierte auch heute bestens. Nach dem Thurgauer Time-Out in der 55. Minute waren wir auf Ihr 6:5 eingestellt und bildeten unsere Formationen mit Defensivspezialisten. Ich wusste bis anhin nicht, dass mein Bruder Timo hier auch dazugehört. Matti Nussle konnte in dieser hitzigen Phase abgeklärt ins leere Tor einnetzen.

Der Schlusspunkt des Spiels setze Thurgau mit einem Treffer in Überzahl bei 6:5 Feldspielern. Dieser Treffer beirrte uns nicht und wir brachten unsere Führung über die Zeit.

Die Freude war riesig, das Break war geschafft.

Telegramm Floorball Thurgau - HC Rychenberg

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