Unnötige Niederlage und zwei Verletzte

Zehn Minuten nachlassender Konzentration um die zweite Pause kosten den HC Rychenberg den möglichen Sieg gegen Malans. Die 4:8-Niederlage bringt die Winterthurer am nächsten Wochenende unter Zugzwang.

Von einer kurzen Ausnahme zu Beginn des Mitteldrittels abgesehen lieferte der HC Rychenberg in den ersten vierzig Minuten einen sehr überzeugenden Auftritt hin. Wie gewohnt agierte das Team von Philipp Krebs aus seiner physisch präsenten, konsequenten Abwehr heraus. Auf diesem Wege kontrollierte es das Geschehen und den Gegner über weite Strecken der ersten zwei Drittel Begegnung. Viel mehr als Schüsse aus mittlerer oder weiter Distanz liess er nicht zu und diese wurden entweder geblockt oder eine sichere Beute des erneut stilsicheren Nicolas Schüpbach. Lediglich einmal musste der Goalie in den ersten 39 Minuten hinter sich greifen, als einer dieser Weitschüsse unglücklich abgelenkt wurde.

Zwei starke Drittel, aber Entscheidung verpasst

Vierzig Minuten lang war der HCR auch jene Mannschaft, die zwar seltener in Ballbesitz war und weniger Abschlüsse zu verzeichnen hatte, insgesamt aber mehr erstklassige Möglichkeiten herauszuspielen in der Lage war. Dieses zeitweilige markante Plus erarbeiteten sich die Winterthurer in der zweiten Hälfte des ersten Drittels und besonders ausgeprägt in den Minuten 26 bis 40. Allein in der zweiten dieser Phasen der Überlegenheit liessen sie ein gutes halbes Dutzend erstklassiger Torchancen ungenutzt liegen und verpassten so die potentielle Vorentscheidung zum leistungsgerechten 4:1 oder gar 5:1. Krebs bestätigt den Eindruck: «Es gab am Schluss des ersten und im Verlauf des zweiten Drittels Momente, in denen wir dies eiskalt hätten fertigspielen und den Match gewinnen können, wären wir ruhig geblieben und hätten uns nicht provozieren lassen.»

Krebs hatte solche für Playoffs nicht unübliche Spielchen vorausgesehen: «Wir wussten, was heute auf uns zukommt, dass Malans mit allen Mitteln versuchen würde, uns zu beeinflussen. Und wir sprangen voll auf diesen Zug auf.» Allerdings, und das entschärft diesen berechtigten Vorwurf der mangelnden Contenance etwas, waren die Winterthurer bis dahin auch emotional arg gebeutelt worden. Bereits in der 12. und 18. Minute waren mit Tim Aeschimann und Jonas Lutz zwei Stammspieler wegen Verletzungen ausgefallen.

Malans im Schlussdrittel effizient

Malans, das in den ersten vierzig Minuten einen angeschlagenen, einen etwas ratlosen Eindruck hinterlassen hatte, wäre bei aller Routine wohl nicht mehr zurückgekommen, wäre der HCR in der Viertelstunde vor der zweiten Pause eine Spur effizienter aufgetreten. Und es kam gar noch besser für das Heimteam. In seinem zweiten Powerplay liess Rychenbergs Boxplay-Formation erneut wenig zu, streute dann jedoch einen Pass ein, der bei Gelingen einen Shorthander sehr wahrscheinlich gemacht hätte, den Malans aber gerade noch abfing und zum Anschlusstor nutzte. Es war eines jener risikobehafteten Zuspiele, die Krebs akzeptieren muss, wenn er von seiner Mannschaft zurecht und zuletzt sehr erfolgreich ein mutiges Auftreten nach vorne einfordert.

Der Gastgeber bekam durch die Umstände eine zweite Luft, schnürte den HCR ein und kam alsbald zum Ausgleich. Dieser reagierte postwendend und stand der neuerlichen Führung ein paar Mal sehr nah. Das 4:3 fiel jedoch auf der anderen Seite, was in der Nachbetrachtung die Entscheidung bedeutete. Krebs sieht es so: «Es war einmal mehr ein knappes Spiel. Wir hatten im Mitteldrittel und am Schluss Chancen, um das Match zu entscheiden. Dieses Mal machte Malans dort ein, zwei Tore und am Schluss sieht das Resultat deutlicher aus als es ist.» Der Trainer bleibt trotz der Niederlage optimistisch: «Wir sind den Halbfinals durch den Sieg am Samstag einen Schritt näher gekommen.» Am kommenden Wochenende benötigt der HCR freilich zwei Siege, um unter die letzten Vier zu kommen.

Matchtelegramm Playoff Spiel 5

Autor: René Bachmann, der Landbote

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