Formtest gegen Malans

Der HC Rychenberg will gegen Malans weitere Entwicklungsschritte zeigen und zugleich dem Sieg gegen Köniz einen zweiten folgen lassen.

Die neugeschaffene Masterround für die Top 6 der NLA ist im Kern eine Vorbereitung auf die Playoffs, mit einer wöchentlichen Überprüfung des Entwicklungsstandes im Rahmen eines Meisterschaftsspieles. In den ersten drei Runden dieser Zwischenrunde manifestierte sich, was bereits in der zerstückelten und gekürzten Qualifikation zu erkennen gewesen war: Die Liga ist ein weiteres Stück ausgeglichener geworden, die Teams sind enger zusammengerückt. Gerade auch, aber nicht nur, unter den Top 6.

Zeuge davon war unter anderem, dass der HC Rychenberg am letzten Samstag mit einem Heimsieg gegen den damaligen Tabellendritten Köniz seinen verdienten ersten Erfolg in der Masterround erringen konnte und damit aufzeigte, dass er sich fürs bevorstehende Viertelfinale auf dem richtigen Weg befindet. Am Samstag bietet sich der Mannschaft von Philipp Krebs nun die Möglichkeit, auswärts gegen den neuen Tabellendritten Malans weitere Fortschritte erkennen zu lassen und sich mit einem Sieg weiteres Selbstvertrauen zu tanken.

Viel Mut und Geduld an den Tag legen

Krebs will dieses Auswärtsspiel nicht als blosse Vorbereitung auf die Playoffs verstanden wissen. Der Zug für das den Top 4 vorbehaltene Heimrecht fürs Viertelfinale ist zwar bereits abgefahren, aber «Malans ist ein möglicher Playoffgegner, gegen den wir einerseits Erkenntnisse gewinnen wollen, gegen den es aber andererseits auch unserem Anspruch entspricht, dass wir das Match siegreich gestalten möchten.» Nicht zuletzt mit Blick auf die letzte Runde, in der die Bündner Leader GC auswärts gleich mit 11:4 bezwangen, dürfte dies eine anspruchsvolle Aufgabe werden. Dass die Winterthurer dieser gewachsen sein können, zeigten sie im letztjährigen Viertelfinal, als sie zum Zeitpunkt des coronabedingten Saisonabbruchs beide Auswärtsspiele für sich entschieden hatten.

Mit 17 Spielern zwischen 25 und 32 Jahren verfügt Malans über eine sehr erfahrene, wenn nicht gar die erfahrenste Mannschaft der Liga. Spieler wie Tim Braillard, Dan Hartmann, Kevin Berry, Christoph Camenisch, Florian Tromm, Lukas Veltšmíd und der Winterthurer Joel Friolet bilden seit vielen Jahren das Rückgrat der Truppe. Krebs spricht nicht zufällig von einem «sehr erwachsenen Unihockey», das die Bündner spielen. «Ihre Spielweise ist vielleicht nicht sonderlich speziell und ausgetüftelt, aber äusserst seriös und konsequent.» Was es braucht, um dagegen bestehen zu können, ist für Krebs klar: «Wir müssen einerseits unbedingt unsere jugendliche Frische und unseren Mut einbringen und andererseits gerade auch in der Mittelzone sauber agieren, weil Malans gut darin ist, gegnerische Fehler auszunutzen. Immer wichtig ist gegen die Bündner zudem, dass wir gut auf ihr Pressing vorbereitet sein werden.»

Letztlich geht es für den HCR vor allem darum, die kontinuierlich offenkundiger gewordenen Fortschritte im strukturierten Spiel mit Ball zu festigen oder gar noch weitere Elemente hinzuzufügen. Da kommt Malans in Krebs' Augen zur rechten Zeit: «Es ist ein defensiv guter Gegner, gegen den Geduld gefragt sein wird und wir weiter an unserem Offensivsystem arbeiten und Fortschritte anstreben können. Wahnsinnig verrückte Sachen werden wir nicht ausprobieren, aber wir werden uns schon ein paar Sachen zurechtlegen. Und vor allem wollen wir das Match gewinnen.» Sollte dies gelingen, wäre es auch eine späte Genugtuung für HCR-Verteidiger Samuel Nussbächer. Dieser war in der vergangenen Saison derart unfair angegangen worden, dass er den Rest jener Spielzeit wegen einer Hirnerschütterung pausieren musste.

Autor: René Bachmann, Der Landbote

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