HCR strebt die Bestätigung an

Nach dem ersten Saisonsieg will der HC Rychenberg am Samstag in Uster nachlegen. 24 Stunden später ist ein Erfolg im Cup-1/32-Final gegen den Erstligisten Vipers InnerSchwyz unumstössliche Pflicht.

Am vergangenen Sonntag konnte der HC Rychenberg in der vierten Runde gegen Thun endlich seinen erste Saisonsieg feiern. Dieser Erfolg war nicht nur mit Blick auf die Tabelle wichtig, sondern auch eine willkommene Bestätigung dessen, was sich in den zwei vorangegangenen Partien angedeutet hatte. Nach einer in allen Belangen ungenügenden Leistung zum Saisonstart steigerte sich der HCR eine Woche später gegen Malans bereits markant und bewies dabei, dass er im Angriff kreativer und variabler geworden ist. Dies bekam in der dritten Runde auch Wiler-Ersigen zu spüren. Mit ein Spur mehr Effizienz im Abschluss oder einem besseren Nervenkostüm in der Schlussphase hätte der letztjährige Qualifikationssieger in die Knie gezwungen werden können, ja eigentlich gar müssen.

Was den eigenen Ansprüchen noch hinterherhinkte, war die Defensive. 25 Gegentore in den ersten drei Partien sind für die drittbeste Abwehr der letzten Saison zu viele, selbst angesichts des schwierigen Startprogramms. Mit derart vielen Gegentoren sei es gegen jeden Gegner praktisch unmöglich, ein Match zu gewinnen, zog Trainer Philipp Krebs denn auch Bilanz. Wie um diesen Befund zu bestätigen, holte seine Mannschaft in der vierten Runde gegen – das freilich schwächer eingestufte – Thun ihre ersten drei Punkte, nicht zuletzt indem sie lediglich zwei Gegentore zuliess.

Das Gleichgewicht ist wichtig

Zu brillieren wusste der HCR am zweiten Tag der Doppelrunde zwar nicht, aber es war ein grösstenteils abgeklärter Auftritt mit einer guten Balance zwischen Angriff und Verteidigung. Und genau nach diesem Gleichgewicht strebt Krebs: «Wir müssen punkto Absicherung, Abwehrverhalten und Backchecking so seriös arbeiten, dass wir offensiv mutig spielen können.» Diese Ausgewogenheit hinzubekommen, wird auch am Samstag in Uster (17:30 Uhr, Buchholz) von entscheidender Bedeutung sein, soll der zweite Erfolg in Serie Tatsache werden können. «Darüber hinaus wird es wichtig sein», so Krebs, «dass wir ein hohes Balltempo fahren und ausreichend viele Abschlüsse nehmen werden.» Was so ganz anders wäre als beim viel zu zögerlichen Auswärtsspiel vor einem Jahr.

Wie der HCR ist Uster mit drei Niederlagen und einem anschliessenden Sieg in die Saison gestartet. Und wie der HCR will es diesem einen zweiten folgen lassen. Nach zweijährigem Unterbruch steht wieder Simon Meier an der Bande der Zürcher Oberländern und der U17-Nationaltrainer scheint ihnen neues Leben eingehaucht zu haben. Daher ist zu erwarten, dass sie wieder strukturierter und vor allem motivierter zu Werke gehen, als sie dies zum Ende der letztjährigen Qualifikation bei der 3:8-Niederlage in Winterthur getan hatten.

Dies ist für Uster darum so wichtig, weil es mehr von einem funktionsfähigen Kollektiv lebt als von splendiden Einzelkönnern. Gleichwohl kann Meier mit Florian Bolliger, Simon Suter, Markus Kulmala und dem neu verpflichteten tschechischen Internationalen Martin Pražan, der vor den finanziellen Turbulenzen rund um die Pandemie ein sehr ernsthaftes Thema beim HCR gewesen war, auf ein paar Routiniers zählen, die an einem guten Tag Spiele mitzuentscheiden in der Lage sind.

Nur ein Sieg zählt

Am Sonntag wird es den HCR noch in die Innerschweiz ziehen. Im Cup-1/32-Final steht das Duell mit dem Erstligist Vipers InnerSchwyz vor der Tür. Es wird das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams sein. Und trotzdem besteht eine lose Verbindung zwischen ihnen, schliesslich fungierten in der Vergangenheit langjährige Rychenberger wie Sascha Brendler, Philipp Soutter und Dat Nguyen als Trainer der Schwyzer.

Was Krebs von seiner Mannschaft erwartet, lässt nicht viel Spielraum zu: «Wir gehen mit dem Anspruch in dieses Spiel, eine Runde weiterzukommen.» Gleichzeitig warnt er davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, auch wenn dieser mühevoll in die Erstligasaison gestartet ist: «InnerSchwyz wird für uns ein guter Prüfstein sein.» Erst recht da es für den HCR bereits das vierte Spiel binnen acht Tagen sein wird. Für Krebs ist daher klar, was in diesem Spiel besonders wichtig sein wird: «Wir müssen nochmals Energie und Engagement auf den Platz bringen können», sonst könnte das Cupspiel zu einer haarigen Angelegenheit werden.

René Bachmann

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