Seriöser Auftritt mit Sieg honoriert

Mit einem leistungsgerechten 8:3-Auswärtssieg in Uster bestätigt der HC Rychenberg seinen Erfolg vom letzten Sonntag. Grundlage bildet ein verbessertes Backchecking ab dem Mitteldrittel.

Nach drei Niederlagen zum Saisonstart gelang dem HC Rychenberg in der fünften Runde der zweite Sieg in Folge. Die Mannschaft von Philipp Krebs bezwang Uster dank einer Steigerung ab dem Mitteldrittel auch in dieser Höhe verdientermassen mit 8:3. Was der Schlüssel zum Auswärtserfolg beim punktgleichen Kantonsrivalen sein würde, hatte Rychenbergs Trainer Philipp Krebs vorausgeahnt: «Wir müssen punkto Absicherung, Abwehrverhalten und Backchecking so seriös arbeiten, dass wir offensiv mutig spielen können.»

Was er dann im Startdrittel zu sehen bekam, dürfte ihm kaum geschmeckt haben. Nach einem Blitzstart und einer 3:0-Führung nach dreieinhalb Minuten, gefolgt vom Time-out Usters, liess seine Mannschaft schon bald deutlich nach. Vor allem die Defensivarbeit im Allgemeinen und die Rückwärtsbewegung im Speziellen liessen zahlreiche Wünsche offen.

Ohne die Nachlässigkeiten beschönigen zu wollen, gab Krebs zu bedenken, dass «es nicht einfach ist, wenn es am Start so gut läuft. Es vermittelt den Eindruck, dass es ganz leicht geht. Es ist aber schon so, dass wir nach dem 3:0 vor allem defensiv zu wenig präsent waren. Wir waren sehr passiv, kamen zu spät oder gar nicht in die Zweikämpfe und mussten als Folge dessen Fouls nehmen.» Diese mangelnde Aufmerksamkeit nutzte Uster immer wieder aus und tauchte ab der fünften Minute mehrmals nach langen Vertikalpässen sehr gefährlich vor Nicolas Schüpbach auf. Es brauchte freilich zwei unnötige Strafen gegen den HCR, dass Uster bis zum ersten Tee auf 2:3 verkürzen konnte und damit wieder voll im Spiel war.

Zuerst kontrolliert, dann den Sack zugemacht

Die mangelnde defensive Sorgfalt schien Krebs in der Pause angesprochen zu haben, denn nach dem Unterbruch begann sein Team eine entschieden kontrollierterere und strukturierterere Herangehensweise zu pflegen. Uster bekundete dadurch in der Folge erhebliche Probleme, den Weg über die Mittellinie zu finden und, erst recht, in die gefährlichen Abschlusszonen vorzustossen. Selbst bei ihren Kontern wurden die Gastgeber in aller Regel rechtzeitig abgefangen, was zeigte, wes Geistes Kind die Winterthurer ab dem Mitteldrittel und bis zum Schlusspfiff waren. «Es war von da an eine sehr gute Leistung, gerade auch im Kopf», fand auch Krebs. Ein untrügliches Indiz für die Seriosität und Konsequenz, mit der seine Spieler inzwischen zu Werke gingen, war, dass Usters drei Tore allesamt einer Überzahl entsprangen. Bei nummerischem Gleichstand war Schüpbach Herr der Lage.

Die verstärkte Bemühung um Kontrolle band vorübergehend auch Rychenbergs Offensivaktionen zurück. Dann aber warteten Levin Conrad und Tobias Studer gemeinsam vor Usters Tor auf ein Zuspiel Patrik Dóžas und waren für das 4:2 besorgt. 23 Sekunden später stellte Tim Aeschimann den alten Dreitorevorsprung aus dem ersten Abschnitt wieder her. Danach war die Messe fast schon gelesen. Der HCR hielt die Zügel bis fast zum Abpfiff fest in seinen Händen und konnte mit seinen wieder verstärkten Offensivbemühungen kontinuierlich weiter davonziehen.

Mit ein Grund für die Überlegenheit des HCR über drei Viertel der sechzig Minuten war, dass «wir heute», so Krebs, «sehr gut auslösten und uns so in vielversprechende Positionen manövrieren konnten.» Weniger begeistert zeigte er sich indes mit dem Spiel im letzten Drittel: «Wir konnten ums Tor herum sehr wenige Bälle halten und unternahmen auch zu wenige Seitenwechsel.» Gleichwohl, alles in allem hatte der Trainer eine gute Leistung seiner Mannschaft gesehen, eine, die weitere Fortschritte ans Tageslicht beförderte und mit dem Gewinn der drei Punkte belohnt wurde. Zurecht, denn der 8:3-Sieg war ein stimmiges Abbild der vorangegangenen sechzig Minuten.

Eine Cuprunde weiter, mehr nicht

Der HCR konnte daher mit einem guten Gefühl ins Cupspiel in Schwyz steigen. Der mehrheitlich überzeugende Auftritt in Uster führte dann aber dazu, dass die Winterthurer den Erstligisten Vipers InnerSchwyz nicht ernst genug zu nehmen schienen. Ihr Auftritt war dementsprechend saftlos und ohne den nötigen Fokus, über die vollen sechzig Minuten. Es fiel ihnen äusserst schwer, gegen den sehr tief verteidigenden Gegner Torchancen zu kreieren. «InnerSchwyz arbeitete defensiv ziemlich gut», attestierte Krebs dem Heimteam, «aber wir machten es ihm auch wirklich nicht schwer.»

Immerhin agierte sein Team in der Rückwärtsbewegung aufmerksam genug, um des Gegners Konter mehrheitlich früh im Keime ersticken zu können und so letztlich nicht ernsthaft um den Aufstieg ins Cup-Sechzehntelsfinal bangen zu müssen. Dennoch war Krebs nach dem 4:2-Sieg von der Leistung seiner Mannschaft zurecht wenig angetan: «Es war unsere Pflicht, eine Runde weiterzukommen. Diese Aufgabe erledigten wir. Wir hätten dazu auch einen guten Schritt als Mannschaft machen können, gerade mit jenen Spielern, die sonst nicht so oft zum Einsatz kommen. Und das gelang uns nicht.»

Sicher, Krebs liess einige Titulare pausieren und der Boden im Kollegi Schwyz war, gelinde ausgedrückt, ungewohnt, aber von einer NLA-Mannschaft muss auch unter diesen erschwerten Bedingungen mehr erwartet werden können. Letztlich will Krebs die Kirche trotzdem im Dorf lassen: «Das heutige Spiel sollte nicht an unserem Selbstvertrauen kratzen, denn wir wissen aus den ersten fünf Meisterschaftsspielen, dass wir normalerweise auf einem ganz anderen Niveau spielen. Den Ehrgeiz sollte es jedoch unbedingt anstacheln.»

Matchtelegramm NLA UHC Uster

Matchtelegramm NLA Vipers InnerSchwyz

 

 

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