NLA holt sich den ersten Sieg

Nach drei Niederlagen zum Saisonstart holt der HC Rychenberg in der vierten Runde seine ersten drei Punkte. Ein gutes Startdrittel ist beim 5:2-Sieg gegen Thun die halbe Miete.

Wie im Vorjahr hatte der HC Rychenberg dem schwierigen Startprogramm Tribut gezollt und war mit drei Niederlagen in die Saison gestartet. Entsprechend wichtig war für die Winterthurer, gegen den ersten Gegner des hinteren Teils der Tabelle die Erwartungen zu erfüllen und seine ersten Punkte zu ergattern. Dabei entledigten sie sich ihrer Aufgabe gegen Thun grossteils abgeklärt. Sie drückten dem Geschehen in den ersten zwanzig Minuten ihren Stempel auf und lenkten die Partie mit vier Toren und einem Lattenschuss in die gewünschte Richtung. Danach schalteten sie zwei, drei Gänge zurück, brachten die drei Punkte aber dennoch ohne viel Zittern über die Distanz. Mit diesem ersten Sieg bleibt der HCR zwar unter dem Strich, er kann das Mittelfeld aber in Tuchfühling halten.

Ein überzeugender Start

Keine 24 Stunden zuvor hatte der HCR gegen Wiler-Ersigen einen überzeugenden Auftritt hingelegt und hätte es durchaus verdient gehabt, dem Favoriten ein Bein zu stellen. Von Trauer wegen des verpassten Erfolges und auch vom Druck, endlich etwas Zählbares zu erreichen, war im Startdrittel gegen Thun nichts zu spüren. Die Winterthurer nahmen das Spieldiktat vom Anpfiff an resolut in die Hände, bestimmten das Geschehen nahezu ohne Unterlass und suchten geduldig den passenden Abschluss. Letzteres führte dazu, dass sie für einmal eine gute Effizienz an den Tag legten und nach Toren von Jami Manninen, Michel Wöcke, Moritz Schaub und Noah Püntener mit einem komfortablen 4:0 in die erste Pause gehen konnten.

Eine solch klare Führung kann zum Zurücklehnen verleiten, und prompt ging auch die Mannschaft von Philipp Krebs nicht allzu geschickt damit um. «Wir starteten mit dem hohen Tempo aus dem Wiler-Spiel», führte Krebs aus. «Danach passten wir uns aber an.» Statt das Geschehen in den eigenen Händen zu halten und den Ausbau des Vorsprung anzustreben, suchte der HCR viel zu sehr die Kontrolle um der Kontrolle willen. «Wir wollten diese während sechzig Minuten innehaben, um Thun um dessen Konter zu bringen», erläuterte der Trainer. «Wir agierten dann allerdings zu statisch.» Die geringere geistige Frische am zweiten Tag einer Doppelrunde mochte daran seinen Anteil haben.

Die Folge der passiven Spielweise war, dass Thun im Mitteldrittel aufkam und in den ersten sechs Minuten ein paar Mal gefährlich vor Nicolas Schüpbach auftauchten. Rychenbergs Torhüter hinterliess jedoch wie schon am Vortag einen überzeugenden Eindruck und liess sich vorerst nicht bezwingen. Erst als sein Team das Tempo wieder etwas angezogen hatte und das Geschehen wieder besser beherrschte, musste er sich in der 33. Minute erstmals geschlagen geben – bei einem Thuner Konter ...

Sich wieder aufgerappelt

Kurz nach Beginn des Schlussdrittels kamen die Berner auf zwei Tore heran. Ob der Ball die Linie in vollem Umfang überschritten hatte und der Treffer gezählt werden durfte, war zumindest zweifelhaft. Wer damit gerechnet hatte, mit dem 2:4 sei das Match neu lanciert, sah sich getäuscht. Der HCR liess sich vom Gegentor nicht irritieren, sondern kehrte zu seinem dominanten Leistung des Startdrittels zurück. Er liess hinten bis zum Abpfiff so gut wie nichts Nennenswertes mehr zu und erspielte sich auf der Gegenseite selber wieder eine Vielzahl an Torchancen. Nur weil die Winterthurer mit diesen wie am Vortag äusserst generös umgingen, allein zwischen der 47. und 50. Minute kreierten sie ein halbes Dutzend erstklassiger Möglichkeiten, blieb den Gästen ein Fünkchen Hoffnung auf einen «Lucky Punch».

Dieser blieb aus und nachdem Daniel Keller sechs Minuten vor Schluss auf 5:2 erhöht hatte, war das letzte Quäntchen Spannung gewichen. Thun war zu keiner Reaktion mehr fähig. Zu sehr hatte es seine besten Kräfte mit der Bündelung seiner Kräfte ab dem Mitteldrittel forciert. Selbst als Thun seinen Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzte, blieb Schüpbach frei von jeder weiteren Beschäftigung.

Nach dem ersten Erfolg in der noch jungen Saison war Krebs zuallererst erleichtert: «Es war ein sehr wichtiger Arbeitssieg. Es lastete ja auch ein grosser Druck auf uns.» Dass seine Mannschaft nur phasenweise zu gefallen wusste, nahm er hingegen gelassen: «Es ist für uns ein wichtiger Schritt, auch einmal zu gewinnen, wenn wir nicht eben gut spielen.» Als erfreulich stuft er zudem ein, dass «wir dieses Mal bloss zwei Gegentore kassierten und das schwache Mitteldrittel nur mit 0:1 verloren.» In der nächsten Runde gegen Uster sollte der HCR solche Hänger freilich vermeiden.

Matchtelegramm NLA UHC Thun

Autor: René Bachmann

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